Welt der Fertigung
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Europa braucht Menschen mit Zukunftsvisionen

Autobahnen als Lösung vieler Probleme

Zum Wohnen sowie für den Transport von Gütern und Energie sollte Europa die Autobahnen ins Auge fassen. Hier verbirgt sich die Lösung vieler Probleme, die derzeit Deutschland hemmen. Politiker und Unternehmenslenker sind aufgerufen, diese Chance beim Schopf zu packen.


Auf Bundesstraßen und Autobahnen hat sich der Verkehr in den letzten Jahren massiv erhöht. Insbesondere Lastkraftwagen sind es, die sich hier in steigender Zahl tummeln. Diese sorgen für den nötigen Warentransport, ohne den es keine modernen Volkswirtschaften gäbe.

Diese Art des Gütertransports wird jedoch zunehmend zum Problem, da die Kapazitäten der Autobahnen und Landstraßen nicht grenzenlos sind. Steigende Unfallzahlen zeigen zudem, dass nicht nur das Material, sondern auch der Mensch in der modernen Logistikwelt zunehmend an Grenzen kommt. Versäumnisse im Ausbau der Verkehrs-Infrastruktur werden durch den stetig zunehmenden Lieferverkehr gnadenlos aufgedeckt.

Wer meint, dass nur die Spuren von Autobahnen erhöht werden müssen und die Technik der Lastkraftwagen raffinierter zu werden hat – Stichwort ›autonomes Fahren‹ – hat noch nicht verstanden, dass damit das Problem nur in die Zukunft verlagert, jedoch nicht behoben wird. Vielmehr müssen radikal neue Ideen diskutiert werden, die wirklich Lösungen auf Dauer versprechen.

Dazu gehört zum Beispiel der Vorschlag, den Platz über den Autobahnen zu nutzen. Doch nicht für eine zweite Fahrbahn, sondern zum Wohnen sowie für den Transport von Gütern und Energie. Das Stuttgarter Bosch-Messeparkhaus über der A8 ist ein Beispiel, wie so etwas aussehen könnte.

Es wäre denkbar, ähnliche Baukörper über allen Autobahnen zu errichten, um auf diese Weise preiswerten Wohnraum zu schaffen, Energiekabel für den Transport von Strom aus Windkraftwerken oder Solarzellen zu verlegen und Oberleitungen für elektrisch fahrende Fahrzeuge unterzubringen.

Und das Wichtigste wären Röhren, die nach Art der Rohrpost ganze Container aufnehmen könnten. Die Idee von Elon Musk weist den Weg, wie so etwas funktionieren könnte: In einer luftleer gepumpten Röhre wäre mit geeigneten Magnetschwebezügen jeder Container in wenigen Stunden an jedem Ort in Europa. Die Verteilung zum Endkunden wäre eine Sache, für die lediglich kleine Lastkraftwagen oder Drohnen nötig werden, die wegen der geringen Wegstrecken mit Strom betrieben werden könnten.

Auf diese Weise würden viele Probleme gelöst, die derzeit Regierungen quälen: Die Schadstoffbelastung der Luft ginge zurück, der Strom aus erneuerbaren Energien wäre problemlos durch Europa transportierbar und die Unfallzahlen auf den Autobahnen würden sinken, da zum einen das autonome Fahren durch den Einbau von Sensoren über der Straße sehr leicht umsetzbar wäre, der Schwerlastverkehr massiv reduziert werden könnte und zum anderen durch die Dachfunktion des Autobahn-Überbaus der winterliche Schnee keine Gefahr mehr für die Autofahrer darstellen würde.

Auch für übergroße Lasten gäbe es eine Lösung: Diese könnten von großen Luftschiffen oder einem Drohnenpulk transportiert werden.

Technisch sind solche Visionen jederzeit umsetzbar. Die Frage ist, ob sich zupackende Realpolitiker finden, derartige Träume Wirklichkeit werden zu lassen. Doch hier wird es schwierig, denn in Europas Parlamenten sitzen viel zu wenig Ingenieure und Techniker. Viel zu oft sind Ideologen an den Schaltstellen der Macht, die wirtschafts- und wohlstandfeindlichen Ideen nachhängen. Europa hat demnach schlechte Karten, was den Weg in eine goldene Zukunft betrifft. Doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Herzlichst
W. Fottner
Chefredakteur ›Welt der Fertigung‹

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