Welt der Fertigung
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Segensreiche Marktwirtschaft

Ein alternativloses Regelungsinstrument

Der Mangel an einem Gut bricht immer dann aus, wenn die Regeln der Marktwirtschaft außer Kraft gesetzt werden. Zeit, dieses effektive Regelinstrument wieder ohne Wenn und Aber zu beachten, damit aktuelle Fehlentwicklungen in vielen Wirtschaftsbereichen endlich bereinigt werden.

Wenn Krankenkassen dem billigsten Anbieter eines Medikaments den Zuschlag geben, längere Zeit exklusiv den Markt zu versorgen, weichen andere Anbieter auf alternative Märkte aus, verlagern die Produktion ins vermeintlich billigere Ausland oder stellen die Produktion eines Medikaments gleich ganz ein.

Die Folge ist, dass die Menge der nun produzierten Medikamente mit der Nachfrage nicht mehr Schritt hält. In einer gesunden Marktwirtschaft würden die Preise steigen, was andere Anbieter locken würde, ein zusätzliches Medikamenten-Angebot auf den Markt zu bringen. Da die Krankenkassen jedoch exklusive Verträge mit einem Anbieter geschlossen haben, ist der Absatzmarkt versperrt, was den Mangel aufrechterhält.

Ein untragbarer Zustand, der zeigt, dass rasches Handeln angesagt ist, um den Mangel an bestimmten Medikamenten zu beseitigen. Krankenkassen müsste es verboten werden, den Medikamentenmarkt zu monopolisieren. Ärzte sollten lediglich die Wirkstoffe vorgeben, während der Patient sich aus dem Pool an Medikamenten ein für ihn genehmes Medikament auswählt, wenn es in einem bestimmten Kostenrahmen liegt. Für höherpreisige Medikamente müsste eben ein Aufpreis bezahlt werden.

Die Folge wäre ein sofortiges Ende des Mangels durch das Wirken von Marktkräften.

Dies trifft auch auf den Wohnungsmarkt zu. Ausschließlich die Markwirtschaft und nicht die Planwirtschaft ist in der Lage, bedarfsgerecht für Wohnungen zu sorgen. Dass dies aufgrund der Bauzeit sowie teils unerträglichen Genehmigungszeiten nicht von heute auf morgen geschehen kann, sollten die Verantwortlichen an den politischen Schaltstellen berücksichtigen.

Nicht wundern soll, wenn – politisch gewollt – in kurzer Zeit Millionen zusätzlicher Menschen ins Land strömen, daher der Immobilienmarkt zusammenbricht. Hier mit einem Mietendeckel sowie Steuern auf ungenutzten Baugrund zu reagieren, ist höchst unseriös und wird lediglich dazu führen, dass mittelfristig Zustände wie in der DDR herrschen werden, in der Trostlosigkeit und Verfall allerorten zugegen war.

Seit Jahren wird ein Mangel an menschlichen Spenderorganen beklagt. Mit der Widerspruchsregelung soll dem Mangel abgeholfen werden. Eine Lösung, die Unverständnis hervorruft, zumal eine Spende schließlich etwas Freiwilliges sein soll. Aus verschiedensten Gründen möchten Menschen keine Organe spenden. Absolut unverständlich ist, dass die Angehörigen von Organspendern noch nicht einmal einen Zuschuss zu den Beerdigungskosten des Spenders bekommen.

Auch in Sachen ›Organspende‹ lautet die Lösung daher: Marktwirtschaft! Wenn sich ein Preis für Spenderorgane herausbildet, der im fünf- bis sechsstelligen Bereich liegt, so wird der Mangel an Spenderorganen sehr rasch Geschichte sein, wenn dieses Geld ungekürzt an die Angehörigen des Spenders fließt. Spender wäre schließlich jeder gerne, wenn er seinen Nachkommen etwas Gutes tun kann. Zudem wird der Graumarkt mit geraubten Organen kollabieren, was Menschen in armen Ländern hilft, nicht Opfer einer Organ-Mafia zu werden.

Es zeigt sich, dass die Wirkungen der Marktwirtschaft extrem segensreich sind. Nur Wirrköpfe behaupten etwas anderes.

Herzlichst
W. Fottner
Chefredakteur ›Welt der Fertigung‹

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