Die unnötige Angst vor dem CO2
Ein Gas zu Unrecht am Pranger
Wälder sind ein wertvoller Schatz. Hier sind zahlreiche Tiere zuhause und hier wird im großen Stil das Gas CO2 zu Sauerstoff umgewandelt. CO2 ist für einen Baum das, was Sauerstoff für den Menschen ist. Dieses Gas soll nun angeblich einen Klimawandel bewirken, der den Meeresspiegel steigen und die Landschaft versteppen lässt. Mensch und Tier stünden vor einer Katastrophe. Dr. Wolfgang Thüne bezieht Stellung zu diesem Szenario.
Sehr geehrter Herr Dr. Thüne, politische Parteien und Verbände, die jahrelang für den Erhalt des Waldes kämpften, machen sich nun auf, ganze Berghänge zu roden, um dort Windräder aufzustellen. Das Ziel soll die CO2-freie Stromproduktion sein. Was ist ihre Meinung zu dieser Weichenstellung?
Dr. Wolfgang Thüne: Ich halte diese Weichenstellung für äußerst bedenklich. Bäume und Pflanzen sind Wunderwerke der Natur, die Sonnenenergie speichern und an alles Leben weitergeben können. Deswegen bezeichnet man die Pflanzen auch ›Primärproduzenten‹. Wir Menschen sind Konsumenten. CO2 ist für die Pflanzen ein unverzichtbares Grundnahrungsmittel, aus dem Biomasse, bei Bäumen sichtbar an den Jahresringen, aufgebaut wird. Bei der Fotosynthese wird auch Sauerstoff freigesetzt. Er dient der Verbrennung der Nahrung und damit der Wandlung von Sonnenenergie in Lebensenergie und Wärmeenergie. Von Windrädern können sich weder Tiere noch Menschen ernähren, abgesehen davon, dass die reale Stromproduktion nie den theoretischen Potentialen entspricht. Bäume für Windräder zu opfern, halte ich für einen Frevel!
In den 1980er Jahren wurde den Menschen erzählt, dass der Wald stirbt, da giftige Abgase die Bäume schädigen würden. Davon ist nie etwas eingetreten, wenn man einmal von den Schäden absieht, die durch den Borkenkäfer oder Orkanböen verursacht wurden. Zwischen 2002 und 2012 konnte in Deutschland sogar eine Waldzunahme von 0,4 Prozent verzeichnet werden. Somit sind aktuell etwa 32 Prozent der Fläche Deutschlands von Wald bedeckt. Greift in der Klimadebatte ein ähnlicher Mechanismus, um den Leuten Angst vor Szenarien zu machen, die weit in der Zukunft liegen, daher nicht sofort überprüfbar sind?
Dr. Thüne: Soweit man in die Geschichte zurückblicken kann, kann man feststellen, dass das Schüren von Ängsten ein Mittel von Herrschaft ist. Eine geängstigte Herde sucht Schutz und unterwirft sich ihrem Hirten. Wer kennt nicht die Warnung vor dem „bösen Wolf“. Lassen sich Angst und Schuld kombinieren, sind noch wirksamere Szenarien denkbar, wie die „Warnung vor der drohenden Klimakatastrophe“ zeigt. Wer sich zum „Schützer“ aufschwingt, kann zudem noch Bußgelder von den unnötig Geängstigten abkassieren. Aus dem nicht eingetroffenen „Waldsterben“ hat man gelernt und die „Klimakatastrophe“ so weit in die Zukunft gelegt, dass niemand von den Propagandisten mehr zur Rechenschaft gezogen werden kann.
Heute wird den Menschen erzählt, dass CO2 ein Gas ist, das klimawirksam sei. Es würde die Rückstrahlung des Sonnenlichts in den Weltraum verhindern, weshalb die Erde dadurch immer wärmer wird. Wie soll das gehen, wo doch CO2 eine Dichte von 1,98 kg/m3, Sauerstoff ein Dichte von 1,429 kg/m3 und Stickstoff eine Dichte von 1,2503 kg/m3 hat? Der Stoff ist also wesentlich schwerer als die beiden anderen Gase, weshalb er sich am Boden absetzt. Dieses Verhalten wurde bereits im Jahre 1986 den Bewohnern am Fuß des Nyos-Sees in Kamerun zum Verhängnis. Damals krochen aus dem See 1,7 Millionen Tonnen CO2 den Hang hinunter, weshalb 1 700 Menschen qualvoll erstickten, als das Gas ihre Hütten erreichte. Wie kann es sein, dass sich angesichts harter Fakten ein derart offensichtlicher Irrglaube durchsetzen konnte, CO2 würde eine Hülle um die Erde bilden?
Dr. Thüne: Um das CO2 ranken sich viele Märchen, die im Gegensatz zu Grimms Märchen Lügenmärchen sind. Dies betrifft insbesondere seine angebliche Klimawirksamkeit. Da das „Klima“ eine vom Wetter abgeleitete „Kunstgröße“ ist, müsste zuerst die Wetterwirksamkeit nachgewiesen werden. Doch hier schweigt tunlichst jeder „Klimaexperte“, denn weder das wechselhafte Wetter noch die Temperaturen zeigen eine CO2-Abhängigkeit. Warum sinken in wolkenlosen Nächten die bodennahen Temperaturen stärker als in bewölkten Nächten? Jeder Winzer weiß, dass CO2 anderthalb mal schwerer als Luft ist und sich daher in Weinkellern CO2-Seen bilden, in die man nicht eintauchen sollte, außer man ist lebensmüde.
Heute wird überlegt, große Mengen CO2 direkt in unterirdische Lagerstätten zu pumpen, um den CO2-Anteil in der Atmosphäre zu senken. Ist dieses Vorhaben überhaupt zu verantworten? Immerhin wäre denkbar, dass bei einem Terroranschlag oder einem Unglück das unter Druck stehende Gas ebenso Opfer unter den in umliegenden Dörfern lebenden Menschen fordern wird, wie damals das Unglück am Nyos-See.
Dr. Thüne: Die grünen Pflanzen haben keine politischen Fürsprecher. Die Politik ist derart ideologisch festgefahren und besessen, das „Umweltgift“ und den „Klimakiller“ CO2 auszurotten, dass sie gar nicht merkt, dass sie dabei ist, mit der „Vernichtung“ des CO2 nicht nur das pflanzliche, sondern auch das tierische und menschliche Leben auszumerzen. Soll die Erde wieder wie am Anfang „öd und leer“ werden? Es ist paradox, aber die „Grünen“ mit der Sonnenblume sind die größten Feinde des Grüns.
In den letzten Jahrzehnten sind große Mengen Regenwald abgeholzt worden. Diese Urwaldriesen fehlen nun bei der Umwandlung von CO2 zu Sauerstoff. Hat der CO2-Anstieg demnach hier seine Wurzeln und der produzierenden Industrie in der westlichen Welt wird der Anstieg als ihr Verschulden vorgeschwindelt?
Dr. Thüne: Ich sehe in dem CO2-Anstieg einen Segen und keine Gefahr. Mit der Abholzung des Regenwaldes wurde ein Ablenkungsmanöver inszeniert. Überall auf der Welt wurden Wälder gerodet, um Agrarland zur Nahrungsproduktion zu schaffen. Viel schlimmer ist die gigantische Überbauung und Versiegelung des Bodens für Siedlungen, Gewerbegebiete und Straßen. Kein Politiker fasst dieses „heiße Eisen“ an, denn er strebt nach Geld und Macht! Mit jedem Hektar Bauland geht Grünland und damit CO2-Senken verloren. Wie heißt es am Eingang des Botanischen Gartens in Berlin? ›Hab Ehrfurcht vor der Pflanze, alles lebt durch sie!‹
In Ihrem Buch ›Propheten im Kampf um den Klimathron‹ ist nachzulesen, dass im CO2 ein Wirtschaftsfaktor enormen Ausmaßes steckt. Schon bei einem Preis von 50 Dollar je Tonne CO2 wären die Kosten für die Emissionsrechte höher als die Gewinne aller weltweit börsennotierten Unternehmen. Dies hat die Investmentbank Goldman Sachs errechnet. Sind Bankenkreise die wahren Drahtzieher bezüglich des Klimaschwindels? Immerhin lässt sich mit diesem „Geschäftsmodell“ ohne produktive Arbeit jede Menge Geld aus Spekulationsgeschäften generieren.
Dr. Thüne: Wer den Stein ins Rollen gebracht und die Lawine ausgelöst hat und wer die Drahtzieher des Geschäftsmodells „Emissionsrechtehandel“ sind, sei dahingestellt. Wichtiger ist die Geldgier der Politik, die mit solchen Spekulationsgeschäften Geld eintreiben will, um ihre maßlosen Schuldenberge abzutragen. Menschenrechtlich sehr bedenklich sind politische Pläne, das Einatmen von Sauerstoff und das Ausatmen von Kohlenstoffdioxid zu besteuern. Hier sind höchste Wachsamkeit und Widerstand angebracht.
Ohne Treibhausgase wäre unser Planet eine öde Wüste. CO2 ist ein für Pflanzen lebenswichtiges Gas und wird beispielsweise in israelischen Treibhäusern in vierfacher Menge des natürlichen Gehalts in die Treibhäuser geleitet. Dadurch ist das Pflanzenwachstum hervorragend. Da liegt der Gedanke nahe, dass dieses Phänomen auch für das Pflanzenwachstum in freier Natur zutrifft. Gibt es Beispiele, wo der ansteigende CO2-Gehalt der Luft bereits zu mehr Grün geführt hat?
Dr. Thüne: Das ist völlig richtig! Ob in Gewächshäusern oder unter freiem Himmel, CO2 ist ein unverzichtbares Grundnahrungsmittel für alle grünen Pflanzen. Mehr CO2 in der Luft und genügend Wasser sind ein Garant für besseres Wachstum und mehr Grün. Doch in keinem Treibhaus auf der Erde, in dem zum besseren Wachstum der CO2-Gehalt der Luft erhöht wurde, ist je eine Temperaturerhöhung festgestellt worden. Um optimales Wachstum zu erzielen, muss man die Gewächshäuser beheizen. Und alle reden unsinnigerweise vom „Treibhauseffekt“.
Und dennoch äußerte der damalige Präsident des Bundesumweltamtes, Jochen Flasbarth, in einem Interview mit dem Spiegel, dass das Ziel bis 2050 ein CO2-freies Deutschland sei. Was wäre das Ergebnis dieser Politik?
Dr. Thüne: Von Horaz stammt der Satz: Naturam expelles furca, tamen usque recurret“. Mag die Politik auch viele Dummheiten anstreben, ich vertraue auf die Natur und ihre Lebenskraft. Mit Horaz möchte ich der Politik wünschen: Sapere aude – Wage es weise zu sein! Doch dazu muss sie liebgewonnene Ideologien über Bord werfen.
Immer wieder wird behauptet, dass 97 Prozent aller Fachleute der Ansicht sind, dass es den Klimawandel wirklich gäbe. Genauer Nachforschungen zeigen jedoch, dass hier Statistiktricks angewandt wurden. Dem interessierten Beobachter drängt sich vielmehr die Meinung auf, dass die Anhänger des Klimawandels durch ihre Abhängigkeit von öffentlichen Mitteln sich zu diesen Kreisen gesellen. Wirklich unabhängige Sachverständige bezeichnen den Klimawandel jedoch als Hirngespinst. Wie ist Ihre Meinung dazu?
Dr. Thüne: Auch hier möchte ich auf Horaz verweisen und seinen Satz: „Deciens repetita placebit!“ Dieser Taktik -Zum zehnten Mal wiederholt wird es gefallen- bedienen sich die Klimaexperten wie Klimapolitiker. Natürlich gibt es seit Millionen und Abermillionen Jahren Klimawandel, zumal sich auch das „Gesicht der Erde“ stets gewandelt hat, aber jedem Klimawandel geht ein Wetterwandel voraus. Dessen Ursachen zu erforschen wäre eine lohnende Aufgabe, aber an diese Sisyphusarbeit wagt sich kein Klimaexperte.
Die Sonne kommt in der ganze CO2- und Klimadebatte überhaupt nicht vor, dabei ist es doch naheliegend, deren Einfluss auf unser Klima intensiv zu diskutieren. Ebensowenig kommt der Einfluss von Vulkanen in der Diskussion vor. Wie verhalten sich diese beiden „Unbekannten“ in Sachen Klima beziehungsweise CO2?
Dr. Thüne: Die Sonne mit ihrer elektromagnetischen Strahlung ist der Energielieferant für alles Leben auf Erden. Jeder spürt es und jeder weiß es, dennoch ist es den Klimaexperten gelungen, ihren Einfluss klein zu „rechnen“ und zu negieren, um die Rolle des CO2 groß zu „rechnen“. Und was die Hunderte von aktiven Vulkanen an CO2 und H2O exhalieren, wird tunlichst verschwiegen, um unsere Schuld zu maximieren. An unserem Schuldgefühl wird das Bußgeld bemessen.
Unzweifelhaft hat es bereits mehrfach Eis- und Warmzeiten auf der Erde gegeben – auch ohne den Einfluss des Menschen. Was sind nach Ihrer Meinung die Faktoren, die diesen Wechsel auslösen?
Dr. Thüne: Das ist das große Geheimnis der Natur und noch keinem Supergenie ist es gelungen, auch nur andeutungsweise das Geheimnis zu lüften. Eine noch so gute Rekonstruktion der permanenten Schwankungen des „Klimas“ ist noch längst keine Erklärung derselben. Hypothesen dagegen gibt es zuhauf, wobei die „Treibhaushypothese“ physikalisch die unsinnigste ist.
Friedensnobelpreisträger Al Gore orakelte im Jahre 2007, dass bis 2014 die Eisdecke rund um die Arktis komplett abgeschmolzen sei. Doch ist das Gegenteil der Fall, wie Daten aus dem ›Cryosphere‹-Projekt der Universität von Illinois oder des Dänischen Meteorologischen Instituts zeigen. Die Eisdecke hat um erstaunliche 63 Prozent zugenommen. Droht uns eher eine neue Eiszeit, als eine „Überhitzung“ der Erde?
Dr. Thüne: Al Gore ist Populist und Ideologe, der auf den Wogen des Zeitgeistes segelt. Einige Jahre schienen die Winde ihm günstig und er schlachtete dies propagandistisch aus. Nun schweigt er mit vollem Säckel! Auch die Alpen waren seit der letzten Eiszeit schon viermal gletscherfrei, doch niemand weiß warum. Ist diese Unwissenheit eine Schande? Ob und wie lange das derzeitige Interglazial anhält, das weiß kein Mensch. Doch auszuschließen ist, dass sich die Erde erwärmt und überhitzt!
Trotz schnellerer Rechner, mehr Daten und ausgefeilteren Algorithmen kann das lokale Wetter nicht mehr als zwei Tage im Voraus einigermaßen zuverlässig vorhergesagt werden. Ausgerechnet beim viel komplizierteren „Weltklima“ verkünden Forscher, wie sich dieses in den nächsten Jahren und Jahrzehnten entwickeln wird. Sollte man diese Forscher nicht zunächst verpflichten, das vergangene Klima zwischen 1950 bis 2013 aus der Sicht von 1950 zu berechnen, um die Tauglichkeit der Rechenmodelle für die kommenden 50 Jahre zu testen? Schließlich kennt man das Resultat bereits und auch die Ausgangsdaten liegen vor. Solange dies nicht der Fall ist, sind die aufgestellten Behauptungen bezüglich der Temperaturentwicklung auf der Erde für die Zeit nach 2015 nur als hochgradig unseriös zu bezeichnen. Wie sehen Sie das?
Dr. Thüne: Wenn die wesentlich besseren und mit weit mehr Physik ausgestatteten numerischen Wettervorhersagemodelle nach wenigen Tagen versagen, weil es keine mathematisch exakten Lösungen für nichtlineare Differentialgleichungen gibt, wie sollen die primitiven Klimamodelle das deterministische wie stochastische Chaos überlisten? Solch einen Vorschlag habe ich schon vor vielen Jahren gemacht, stieß aber auf taube Ohren. Dabei habe ich nur gebeten, die mittlere Januardruckverteilung von 1992 numerisch in die des Januar 1993 zu überführen. Man kann und will nicht zugeben, dass das Islandtief wie das Azorenhoch nur statistische Scheingebilde ohne „Eigenleben“ sind.
Es wird überlegt, ärmere Länder zu unterstützen, da diese durch den angeblichen Klimawandel besonders betroffen sind. Angesichts der Tatsache, dass es vor langer Zeit Meere an Stellen gab, wo heute Gebirge liegen, hervorgerufen durch das Triften der Kontinentalplatten, ist es vermessen, solche Gedanken zu verfolgen, da auf lange Sicht gesehen auch ohne Klimaänderungen ganze Kontinente ihr Gesicht verändern werden. Wer ärmeren Ländern wirklich helfen will, der sollte für deren Industrialisierung sorgen. Was meinen Sie dazu?
Dr. Thüne: Alle Länder der Erde sind auf unterschiedliche Weise vom Wetter und dem Wetterwandel betroffen. Man denke nur an die in der Bibel erwähnten sieben fetten und sieben mageren Jahre. Die Erde ist kein starrer Körper, sondern immer in Bewegung. Die Kontinente driften und heben und senken sich, ob wir das wollen oder nicht. Beeinflussen können wir auch nicht die Vorgänge auf der Sonne wie die Umlaufbahnen der Erde. Wenn wetterbedingte Hungersnöte eintreten wie vor vielen Jahren in der Sahelzone, dann sind wir zur Hilfe verpflichtet.
Das Wort „Klima“ ist eigentlich irreführend, da es nichtssagend ist und ein Abstraktum darstellt, ähnlich dem Wort „Obst“. Obst kann man nicht essen, sehr wohl aber Äpfel und Birnen. Klima ist vom Wetter abgeleitet, das sich dem Menschen mit Sonnenschein, Regen, Wind, Temperatur, Luftdruck und Wolkendichte an jedem Ort der Erde anders präsentiert. Ein denkender Bürger fragt sich nun, was mit dem Wort ›Klimaschutz‹ nun geschützt werden soll. Der Regen? Der Sonnenschein? Die Temperatur? Kennen Sie die Antwort?
Dr. Thüne: Das ist völlig richtig! Im Gegensatz zum Wetter, es ist ein sich vor unseren Augen abspielender und messtechnisch erfassbarer Naturvorgang, ist Klima ein rein statistisches Konstrukt. Es gibt keinen eigenen Naturvorgang namens ›Klima‹. Zur Beschreibung dessen reicht auch nicht die Temperatur. Sie ist nur eines von vielen meteorologischen Elementen und keineswegs das Wichtigste. Schon Goethe warnte davor, den Luftdruck zu unterschätzen, sind es doch die wandernden Hoch- und Tiefdruckgebiete, die wesentlich mit ihren Luftmassen die Temperaturen beeinflussen.
Der IPCC-Wissenschaftler Prof. Richard Tol hat 2014 nach zehnjähriger Mitarbeit seinen Rücktritt von der Mitwirkung im Klimarat erklärt. Er begründet diesen Schritt mit Manipulationen von Daten, Fakten und Schlussfolgerungen beim IPCC. Ist das IPCC keine aufrecht arbeitende Institution?
Dr. Thüne: Die gesamte Entstehungsgeschichte des „Weltklimarats“ ist dubios. Helmut Schmidt sagte einmal, dass seine Zusammensetzung jedweder demokratischen Legitimation entbehre. Der IPCC ist ein nach unbekannten Kriterien zusammengesetztes Schiedsgericht. In diesem waren zu Anfang einige bekannte Fachwissenschaftler, die aber mit der Zeit „herausgemobbt“ wurden oder, wie Tol, freiwillig gingen, weil sie die politische Gängelung leid waren. Die gebetsmühlenartige Behauptung, dass im IPCC die weltbesten „Klimaexperten“ versammelt seien, ist ein politisches Märchen. Er darf nicht eigenständig forschen, nur Literatur auswerten, die den „Treibhauseffekt“ nicht infrage stellt.
Aktuell ist in Europa Minimalismus angesagt. Nach kommunistischer Planwirtschaft wurden Glühbirnen bereits verboten. Das Gleiche passiert bei Staubsaugern. Nur mehr Geräte mit maximal 900 Watt Leistung dürfen ab 2017 verkauft werden. Ziel ist es, mit dem geringer werdenden Stromangebot auszukommen. Die Geschichte lehrt jedoch, dass Länder, die kommunistisch-planwirtschaftliche Wege beschreiten, in der Armutsfalle landen werden. Wie sehen Sie diese Entwicklung?
Dr. Thüne: Ich habe wiederholt, den Begriff „Treibhaus“ als Synonym für die „Hölle“ bezeichnet, in die man als schwerer Sünder kommt. In das globale „Treibhaus“ kann man alle Menschen einsperren, denn solange sie atmen, atmen sie CO2 aus und sind alle einheitlich kleinere oder größere „Klimasünder“. Wer sich der Treibhauspolitik hingibt, muss damit rechnen, dass er im Sinne der „CO2-Freiheit“ immer mehr gegängelt und seiner Freiheit beraubt wird. Einzig das Wetter bleibt frei, das zu tun, was ihm beliebt! Energie ist die Fähigkeit, Arbeit zu leisten. Reduziert man wie beim Staubsauger die Leistungsfähigkeit, muss man halt länger saugen. Mich erstaunt nur, dass die Wirtschaft beim Umbau in eine staatliche Planwirtschaft kräftig mithilft. Interessiert da noch der Mensch oder nur die „schwarze Null“?
Eine zunehmende Bevölkerung braucht Energie. Soll diese umweltfreundlich in großer Menge erzeugt werden, kommt nur Kernkraft in Frage. Kernbrennstoff ist, je nach Schätzung, für 1 000 bis 5 000 Jahre vorhanden. In dieser Zeit kommt sicher Kernfusionstechnik zur Serienreife. Besteht nicht die Gefahr, dass durch die Drosselung des Stromangebots dieses Ziel verfehlt wird, da ein Markt, der am Minimum orientiert ist, kein Bedürfnis an dieser Technik hat? Der Grund ist die evolutionäre Rückentwicklung der Gesellschaft durch Komfortverzicht und daher geringem Energiebedarf.
Dr. Thüne: Manche reden ja schon seit langem von der „postindustriellen“ Gesellschaft. Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und der „Wissenschaftliche Beirat Globale Umweltveränderungen“, beide unter der Leitung von Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber, propagieren die „Große Transformation“. Aber auch diese will die Umgestaltung der Industriegesellschaften, wie es die neomarxistischen Kulturrevolutionäre wollten. Jeder weiß, dass mit Wind und Sonne nicht kontinuierlich Strom erzeugt werden kann. Kohle, Erdöl, Gas, Holz und Nahrungsmittel sind zu schade, um sie nur zu verbrennen. Ich denke, dass die Vernunft siegen und es eines Tages gelingen wird, die Kernfusion so weit zu beherrschen, um daraus Strom zu gewinnen.
Deutschland ist das einzige Land auf der Erde, das den Ausstieg aus der Kernenergie gesetzlich festgelegt hat. Werden sich diese Opfer Deutschlands irgendwie bezüglich mehr Umwelt- beziehungsweise „Klima“-Schutz bemerkbar machen oder wird Deutschland durch diesen Schritt seine Stellung als Industrienation verlieren und in die Bedeutungslosigkeit abgleiten?
Dr. Thüne: Deutschland mag auf die „Energiewende“ stolz sein. Ich bin es nicht. Je mehr Wind- und Fotovoltaik-Strom wir erzeugen, desto abhängiger werden wir. Da sich Strom im Netz nicht speichern lässt, müssen wir bei kurzen Überproduktionszeiten willige Abnehmer finden und bei windstillen Hochnebelwetterlagen teuer Strom dazukaufen. Etwas wird sich bei allem was wir tun nicht ändern, das Wetter! Ein Windrad erzeugt keinen Wind. Dieser erzeugt sich auch nicht selbst, sondern ist auf ihn regelnde geeignete Luftdruckgradienten angewiesen.
Zum Schluss noch eine hypothetische Frage: Gesetzt den Fall, es gäbe aus irgendeinem Grund tatsächlich eine Erwärmung auf der Erde, verbunden mit einem höheren CO2-Gehalt, wäre dies für das Leben auf der Erde von Nachteil oder eher von Vorteil?
Dr. Thüne: Dieses Auf und Ab ist nicht hypothetisch, es ist wirklich! Ein Rückblick in die Geschichte zeigt, dass „Warmzeiten“ immer die besseren Zeiten waren. Es waren immer die guten Zeiten, wie der Begriff ›Klimaoptimum des Hochmittelalters‹ zeigt, in dem die Wikinger um 860 erst Island und um 980 dann Grönland besiedelten und dort Ackerbau und Viehzucht betrieben.
Herr Dr. Thüne, vielen Dank für das Interview.
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Mehr Informationen:
THÜNE Media | |
c/o Oppenheimer Werkstatt für Wetterkunde | |
Wormser Strasse 22 | |
55276 Oppenheim | |
E-Mail: wolfgang@thuene.com | |
www.derwettermann.de |
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