Mensch und Roboter an einem Arbeitsplatz
Sicherheit und Produktivität im Fokus
Anfang März 2015 fand in der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in Dortmund der erste Workshop "Mensch-Roboter-Zusammenarbeit" statt. Rund 100 Teilnehmer befassten sich mit aktuellen wissenschaftlichen Fragestellungen aus dem Bereich der Mensch-Roboter-Kollaboration. Neue technische Möglichkeiten, die oft biologische Vorbilder aufgreifen, eröffnen neue Einsatzmöglichkeiten von Robotern. Der Workshop befasste sich mit Fragen von Akzeptanz, Sicherheit und Produktivität in Mensch-Roboter-Teams sowie mit Rechtsfragen.
Roboter, wie wir sie aus der Science-Fiction kennen, bleiben zwar noch Zukunftsmusik, doch neue technische Entwicklungen rücken gemischte Teams aus Mensch und Roboter in den Arbeitsalltag. Insbesondere der Nachfrage des Marktes nach vielfältigeren Produktvarianten bei kürzeren Lebenszyklen kann durch eine verstärkte Zusammenarbeit von Mensch und Roboter befriedigt werden. Dabei ergänzen sich die Stärken des Menschen in Form seiner komplexen Wahrnehmung und seiner Fähigkeit zur Reaktion, Anpassung und Improvisation mit den Stärken des Roboters in Form von großer Schnelligkeit und Kraft bei gleichbleibend guter Qualität.
Doch Schnelligkeit und Kraft gepaart mit eingeschränkter Sensorik können den Menschen gefährden. Hier sind bezüglich der Sicherheit bereits Grundlagen in der Normung gelegt, doch machen die Vorträge deutlich, dass insbesondere bezüglich der biomechanischen Kriterien also beim Schutz vor Verletzungen weitere Forschung nötig ist.
Die objektive und gefühlte Sicherheit ist zudem ein Faktor für die Akzeptanz, wenn sich Mensch und Roboter einen Arbeitsplatz teilen. Zudem spielen die Nützlichkeit der Maschine sowie das Bewegungsverhalten des Roboters eine Rolle. Beispielsweise werden unter anderem Leichtbauroboter immer mobiler und können sich selbstständig bewegen. Auch in den Bereichen Sensorik und Motorik der Roboter schreitet der technische Fortschritt voran. Dabei greifen die Entwickler zunehmend auf Vorbilder aus der Natur zurück. Ein schönes Beispiel der Bionik ist der Greifarm in der Architektur eines Elefantenrüssels.
Bei aller Technik darf jedoch der Mensch nicht zum Handlanger des Teams verkommen. Darum ist eine menschengerechte Gestaltung solcher Systeme dringend angezeigt. Sie überlässt die monotonen Tätigkeiten der Maschine und setzt die Stärken des Menschen gezielt in einem lernförderlichen System ein.
Die Vorträge des Workshops gibt es im Internetangebot der BAuA unter www.baua.de/dok/6075160.
Der nächste Workshop "Mensch-Roboter-Zusammenarbeit" ist für das Frühjahr 2016 geplant.
Mehr Informationen zur Bundesanstalt BAuA:
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) | |
Friedrich-Henkel-Weg 1-25 | |
44149 Dortmund | |
Tel.: +49 (0) 231 9071-0 | |
Fax: +49 (0) 231 9071-2454 | |
E-Mail: poststelle@baua.bund.de | |
www.baua.de |
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