Biodiesel liefert Rohstoff für Biokunststoff
Preisgekrönter Geschäftserfolg
Reststoffe der Biodieselherstellung für Kosmetik, Pharmazeutika und Biokunststoff zu verwerten kann eine kommerziell erfolgreiche Geschäftsidee sein - das zeigt die Verleihung eines Sonderpreises des Staatspreises Umwelt- und Energietechnologie. Mit dem von drei Ministerien gemeinsam verliehenen Preis wurde dieses Jahr das Wiener Unternehmen ab&cd innovations geehrt. Diesem gelang es, ein Verfahren zu entwickeln, das Glycerin - ein bei der Herstellung von Biodiesel anfallendes Nebenprodukt - kosteneffizient zu hochwertiger Milchsäure veredelt. Ein essentieller Grundstoff zahlreicher Industrien, der weltweit immer stärker nachgefragt wird.
Mit dem Sonderpreis "Start Up Ressourceneffizienz" wurde im Rahmen der Verleihung des 3. österreichischen Staatspreises Umwelt- und Energietechnologie dieses Jahr erstmals das kreative und innovative Konzept eines ausgewählten Jung-Unternehmens prämiert. Dieses muss vor allem einen wesentlichen und messbaren Beitrag zur Steigerung der Ressourceneffizienz in Österreich leisten. Jetzt wurde das Unternehmen ab&cd innovations ausgezeichnet, das genau diesen Beitrag leistet: Dank eines von ihm entwickelten Verfahrens können zukünftig erhebliche Anlageinvestitionen bei der Errichtung spezieller Reststoff-Verwertungsanlagen eingespart werden.
VOM RESTSTOFF ZUM BESTSTOFF
Das von ab&cd innovations bereits zum Patent angemeldete Verfahren erlaubt die Veredelung des "Reststoffs" Glycerin zum "Wertstoff" Milchsäure. Denn Glycerin ist ein wesentliches Nebenprodukt der Biodieselproduktion, das - infolge steigender Biodieselproduktion - in immer größeren Mengen anfällt und aufgrund des bereits bestehenden Überangebotes nicht mehr zur Gänze weiterverarbeitet werden kann. Dies führt zu einem Preisverfall, der die Rentabilität von Biodieselanlagen negativ beeinflusst. Gleichzeitig stieg der Bedarf an Milchsäure in den letzten Jahren enorm an.
Treibende Kräfte sind hier die Kosmetik-, Pharma- und Biokunststoffindustrie, in denen Milchsäure einen wesentlichen Rohstoff darstellt. Aber auch die Medizintechnik, die zum Beispiel bioresorbierbare Implantate aus Milchsäure herstellt und die chemische Industrie, die auf Milchsäure basierende Substanzen als umweltfreundliche Alternativen zu giftigen Lösungsmitteln einsetzt, verzeichnen einen wachsenden Bedarf an dieser vielseitigen Chemikalie. Die Möglichkeit, dieser steigenden Nachfrage nun sogar mit einer kostengünstigeren Methode nachzukommen, bietet den Herstellern von Biodiesel Preisflexibilität und macht das Verfahren von ab&cd innovations ungemein attraktiv.
"Im Gegensatz zu den bisher üblichen fermentativen Verfahren, wo Milchsäure aus Nahrungsmitteln wie Mais oder Weizen hergestellt wird, nutzt unser chemisches Verfahren ein Nebenprodukt der Biodieselherstellung - spart also wichtige Ressourcen", so DI Dr. Amitava Kundu, Gründer und CEO von ab&cd innovations. "Zusätzlich laufen die Reaktionen unseres Verfahrens unter milden Bedingungen ab und eine, im Kontrast zu der konventionellen Produktionsart, einfache Reinigung des Produktes ist ebenfalls möglich - was wiederum den Energie- und Platzaufwand minimiert. Durch diese Optimierungen der Reaktionsbedingungen waren wir in der Lage, die Kosten der Umsetzung von Glycerin in Milchsäure im Vergleich zu anderen Methoden wesentlich zu reduzieren."
HOHE EFFIZIENZ & AUSBEUTE
Zusätzlich zu den ressourceneffizienten Reaktionsbedingungen gelang es ab&cd innovations, das Verfahren so zu optimieren, dass eine 80-prozentige Ausbeute des Endprodukts gewährleistet ist - ein beachtlicher Wert im Vergleich zu anderen Methoden. Die hohe Ausbeute bei gleichzeitig geringem Ressourcen-Aufwand bietet der Biodiesel-Industrie nun finanziell interessante Perspektiven für die Rentabilitätssteigerung der Kraftstoffherstellung. Dazu meint Kundu: "Dieses Interesse der Biodiesel-Industrie spüren wir derzeit sehr stark und freuen uns, unser Verfahren schon bald als Lizenz kommerziell vertreiben zu können. Bei der Entwicklung dieses Geschäftsmodells hat uns das universitäre Gründerservice INiTS unterstützt. Deswegen empfinden wir die gemeinsame Auszeichnung des Lebensministeriums, des BMWFJ und des BMVIT an ab&cd innovations auch als Anerkennung der Leistungen des INiTS."
Mehr Informationen zur ab&cd innovations:
ab&cd innovations | |
Währinger Straße 42 | |
A-1180 Wien | |
Tel.: +43 / (0)650 / 511 61 17 | |
E-Mail: office@ABandCD.com | |
www.ABandCD.com |
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