Welt der Fertigung
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Auch kleine Serien brauchen viel Liebe

Wandel im Modellbau

Alles eine Nummer größer scheint das aktuelle Motto zu sein. Bei exklusiven Modellen in Automotive und Sondereditionen ergeben sich neben Vorserienfertigungen des Modellbaus inzwischen verstärkt Kleinserienfertigungen. Dieser Trend basiert auf den attraktiven Möglichkeiten, preislich wie zeitlich, die der Modellbau in der Kombination von formgebundenen Techniken und Rapid-Technologien bieten kann. Hinzukommt – auch die Teile oder Baugruppen werden größer für den Modellbau. XXL kommt im Modellbau an.


Automobilhersteller überarbeiten im Rahmen der Modellpflege ihre Modelle und ersetzen kleine Details durch funktional höherwertige Komponenten. Beim im Frühjahr 2011 neu vorgestellten VW Beetle galt es unter anderem den Blinker durch einen Blinker mit Nebelscheinwerfer zu ersetzen. Für die Vorserienproduktion wurde der Modellbau Hofmann mit 300 Modulen beauftragt. Ziel war es, eine Doppelgruppe mit Halogentechnik zu entwickeln. Für das dritte Bremslicht war ein Modul in LED-Technik zu liefern.

Projektaufbau

Nach Klärung der Konstruktion mit dem Kunden VW übernahm Hofmann die Vorbereitung von Formen und den Einsatz von Rapid-Technologien, wie das LaserCUSING (Laserschmelzen mit Metall) der Teile dieser drei Baugruppen. Veredelungstechniken wie das Bedampfen sind für Beleuchtungselemente zwingend und natürlich auch Montagearbeiten bis hin zur fertigen Baugruppe.

Finshing, Materialeinsatz und Funktion stehen einem klassischen Grossserienteil in nichts nach. Liegt bei einem vergleichbaren Grossserienteil die Entwicklungszeit bei rund 25 Wochen, so konnte der Modellbau mit seinen Technologien in 12 Wochen die Vorserienteile bei VW anliefern. Neben dieser zeitlichen Komponente, die bei neuen Modellen oft das ausschlaggebende Kriterium darstellt, treten zunehmend auch Überlegungen auf der Kostenseite auf den Plan.

Von der Vorserie zur Kleinserie

War es wie beim VW Beetle noch ein klassischer Auftrag einer Vorserienfertigung von kleineren Beleuchtungselementen, so registriert Robert Hofmann nun auch Kleinserienanfragen von kompletten Frontscheinwerfern. Der Hintergrund sind Sondereditionen und exklusive Serien in Automotive mit denen die Hersteller Kunden anlocken: Durch einen Variation von Look oder Funktion kann ein Modell mit den Methoden des Modellbaus und der Kleinserie unter preislichen Aspekten dort anbieten, wo der klassische Verarbeiter aufgrund der Losgröße abwinken muss.

„Der Bedarf in diesen Segmenten steigt. Wir haben inzwischen einige Aufträge für Leuchtenmodule aus Automotive bekommen,“ merkt dazu Robert Hofmann an, „weil wir oft mit 35-40 Prozent der Kosten anbieten können, gegenüber einer klassischen formengebundenen Fertigung.“ Das Modell ist in der Entwicklungsphase bei VW und kann daher noch nicht gezeigt werden, betont Robert Hofmann. Bei derartigen Kleinserien kommen die Vorteile bei den Werkzeug- und Produktionskosten zum Zuge. Zudem professionalisiert sich der Modellbau weiter und ergänzt seine Aufgaben durch Anwendungen im Technischen Reinraum. Auch hinsichtlich der Teile im Leuchtenbereich findet eine Veränderung statt: So kommen erstmals auch 3K-PMMA-Teile auf den Modellbau zu, die besondere Lichtfunktionen aufweisen, wie das 3. Bremslicht in LED-Technik zeigt.

 

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