Welt der Fertigung
Sie sind hier: Startseite » Archiv » Jahrgang 2012 » Ausgabe März 2012

Überzeugende Lieferketten brauchen Vielfalt

Deutsche Edelstahlwerke fit für die Zukunft

Die Wirtschaft in Asien, Russland, Brasilien oder den Arabischen Emiraten boomt – und damit auch der ganz am Anfang der Wertschöpfungskette stehende Werkstoff Stahl. Um als europäischer Exporteur an der rasanten Entwicklung der aufstrebenden Länder teilhaben zu können, dürfen die Unternehmen der Stahlbranche sich nicht mehr allein auf ihre Kernkompetenz – die Herstellung qualitativ hochwertiger Produkte – verlassen, sondern müssen zusätzlich mit einer Vielzahl von Serviceleistungen an den hart umkämpften Märkten hervorstechen. Die Deutsche Edelstahlwerke GmbH hat sowohl mit ihrem Produkt- als auch mit ihrem Serviceangebot beste Voraussetzungen für den langfristigen Erfolg an den neuen Märkten geschaffen und profitiert außerdem entscheidend von der Einbindung in den international operierenden Unternehmensverbund der SCHMOLZ + BICKENBACH Gruppe.


„Seit der Verschmelzung der Edelstahlwerke Südwestfalen GmbH mit der Edelstahl Witten-Krefeld GmbH zur Deutschen Edelstahlwerke GmbH im Jahr 2007 können wir im Bereich der Edelstahllangprodukte eine einzigartige Vielfalt anbieten. Dabei handelt es sich nicht um Massenware, sondern um individuelle und anwendungsspezifische Kundenlösungen. „Es ist genau diese Fokussierung auf Nischenprodukte, die uns in Kombination mit den Distributionsgesellschaften der SCHMOLZ + BICKENBACH Gruppe den Zugang zu den Märkten ermöglicht“, erläutert Geschäftsführer Jürgen Horsthofer die Basis des internationalen Geschäfts.

Speziallösungen brauchen speziellen Service
Individuelle Lösungen herzustellen schließt für das rund 4.000 Mitarbeiter starke Unternehmen optional vom Kunden zu beauftragende Serviceleistungen ein - angefangen bei der technischen Kundenberatung über diverse Anarbeitungsstufen des Stahls bis hin zu umfangreichen Wärmebehandlungsmöglichkeiten in den firmeneigenen Härtereibetrieben in Lüdenscheid und Stuttgart.

Die internationalen Läger der SCHMOLZ + BICKENBACH Distribution spielen innerhalb der Liefer- und Servicekette für das globale Geschäft und für die Erschließung neuer Märkte eine besondere Rolle. Schließlich liegt als Hersteller hochwertiger Individuallösungen die größte Herausforderung für die Deutschen Edelstahlwerke in einer exakten Planung von Produktion, Logistik und Versand.

„Es müssen gerade in der Produktionsplanung noch viel mehr Details beachtet werden als bei der Herstellung von Massenprodukten. Dabei hilft es enorm, dass wir Dank der weltweiten SCHMOLZ + BICKENBACH Distributionsgesellschaften, immer nah am Kunden sind. Just-in-time-Lieferungen werden so auch in Ländern mit schwächerer Infrastruktur möglich“, sagt Horsthofer. Aus einem sonst wochenlang dauernden Transport von Deutschland per LKW und Containerschiff zum Kunden, wird mithilfe der Zwischenstation im Lager ein Versand von maximal wenigen Tagen.

Neue Lagerhalle in Indien
Welchen Stellenwert die Läger aus Sicht der Kunden einnehmen, belegen auch zunehmend die Versandzahlen des SCHMOLZ + BICKENBACH Konzerns. Allein im Segment Werkzeugstahl sind im ersten Halbjahr 2011 rund 25 Prozent der gruppenweit erzeugten Werkzeugstähle zuerst in die weltweiten Läger gelangt. Tendenz steigend. „Die SCHMOLZ + BICKENBACH Distribution besitzt aktuell 69 Läger in 33 Ländern“, berichtet Torsten Möller, Chief Operating Officer der SCHMOLZ+BICKENBACH International GmbH. „Im Dezember haben wir eine Lagererweiterung im Boomland Indien abgeschlossen und unsere dortigen Lagerkapazitäten auf insgesamt 3.000 Quadratmeter verdoppelt“ ergänzt er.

Erst 2010 war in Mumbai die erste Halle errichtet worden. Aufgrund der Klimaverhältnisse und des Monsuns in Indien war es absolut notwendig, dass die hochwertigen Materialien überdacht lagern. Auf 1.500 Quadratmetern finden in Halle 1 Stabmaterial aus rost-, säure- und hitzebeständigen Stählen (RSH-Stählen), Werkzeug- und Edelbaustahl Platz. Die zweite Halle wird zum Einen Spezialstähle aufnehmen, zum Beispiel für die Öl- und Gasindustrie oder für die Luftfahrtindustrie. Und zum Anderen große Schmiedeblöcke aus Werkzeugstahl, für die das Lager extra mit Krankapazitäten von bis zu 25 Tonnen ausgestattet wurde. Sie kommen zum Beispiel im Kunststoffformenbau oder für den Aluminiumdruckguss zum Einsatz.

„Insgesamt sollen mittelfristig rund 1.500 Tonnen Stahl am Standort Indien gelagert werden. Der Werkzeugstahl-Anteil liegt dann bei etwa 90 Prozent“, erklärt Torsten Möller und er ergänzt: „Aufgrund der bemerkenswerten Entwicklung in Indien haben wir die zweite Halle von Anfang an mit eingeplant. Schließlich ist der Stahlverbrauch des Landes in den letzten fünf Jahren immer zwischen 9 und 13 Prozent angestiegen. Experten gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2020 weiterhin mit Wachstumsraten von rund zehn Prozent zu rechnen ist.“

Auch Klaus-Dieter Fuchs, Leiter des Bereichs Vertrieb Warmarbeitsstahl bei den Deutschen Edelstahlwerken, sieht für den Werkzeugstahl viel Potenzial in Indien: „Indien hat eine große Schmiedeindustrie – der größte Schmiedebetrieb der Welt ist hier angesiedelt.“ Besonders gefragt sind beispielsweise die Stähle Thermodur 2344 und Thermodur 2714, also Warmarbeitsstähle für die Strangpress- und Schmiedeindustrie. Oder die Kunststoffformenstähle Formadur 2311 und Formadur 2738. Gespräche mit Kunden würden zudem immer wieder deutlich machen, dass die Deutschen Edelstahlwerke einen guten Namen am indischen Markt haben.

„Einen Namen, der für gleichbleibend hohe Qualität steht. Wir pflegen schließlich schon seit Jahrzehnten Geschäftsbeziehungen nach Indien“, so Fuchs. Ein Grund mehr für den Konzern sein Serviceangebot in Indien zu verstärken: Nach Fertigstellung der zweiten Halle stehen fünf Bandsägen für kundenspezifische Anarbeitungen an runden und flachen Materialien bis zu einer Größe von 800 x 1.100 Millimetern zur Verfügung. „Damit bleibt auch die Anarbeitung in unserem Haus. Und durch die Konfektionierungsmöglichkeit können wir kleineren Kunden, die in erster Linie Schnittmaterial benötigen, ebenfalls Versorgungssicherheit gewährleisten“, sagt Fuchs.

Er sieht abgesehen von der unmittelbaren Nähe zu den indischen Kunden auch noch andere Vorteile einer offiziellen Vertretung: Die Beobachtung des indischen Marktes durch konzerneigene Mitarbeiter direkt aus dem Land heraus. „Wir bekommen so viel schneller mit, was es für Trends gibt, wie sich die Gesellschaft und die Wirtschaft weiterentwickeln.“

Ein Vorteil, der natürlich nicht nur für Indien gilt, sondern auch für die 32 anderen Ländern, in denen der SCHMOLZ + BICKENBACH Konzern mit Lägern vertreten ist.
„In Kombination mit dem Produktangebot und den restlichen Serviceangeboten, sind die Deutschen Edelstahlwerke als Tochter der SCHMOLZ + BICKENBACH Gruppe damit bestens aufgestellt für das globale Geschäft der nächsten Jahre“, schließt Geschäftsführer Jürgen Horsthofer.

 

Mehr Informationen zur Dt. Edelstahlwerke GmbH:

Kontakt  Herstellerinfo 
DEUTSCHE EDELSTAHLWERKE GmbH
Auestraße 4
58452 Witten
Tel.: +49 (0)2302 29 - 0
Fax: +49 (0)2302 29 - 4000
www.dew-stahl.com
 

War dieser Artikel für Sie hilfreich?

Bitte bewerten Sie diese Seite durch Klick auf die Symbole.

Zugriffe heute: 5 - gesamt: 5703.