50 Jahre Horn
Durch Technologie zur passenden Produktlösung
Es war ein Montag, genau gesagt der 27. Oktober 1969, als der Hartmetall-Werkzeugvertreter Paul Horn auf dem Gewerbeamt der Gemeinde Gomaringen erschien. Sein Anliegen: die Gründung eines Betriebes zur Herstellung von Hartmetallwerkzeugen.
Lothar Horn
Eine kleine Fertigungshalle in Gomaringen war der erste Produktionsstandort des Unternehmens, das seit 1. November 1969 offiziell als Paul Horn Einstechtechnik firmierte. Das Wohnhaus der Familie Horn in Waiblingen war Sitz der Geschäftsleitung. Heute stellt Horn in Deutschland auf einer Fläche von 30.000 Quadratmetern (inklusive Horn Hartstoffe GmbH) hochpräzise Werkzeuge und Zubehör zur Metallbearbeitung her.
Produktionsstandorte sind in England, Italien, Tschechien und USA. Mit rund 1.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von über 197 Millionen Euro in 2018 ist Horn der größte industrielle Arbeitgeber in Tübingen. Weltweit arbeiten über 1.500 Menschen in der Horn-Gruppe. Seinen 50. Geburtstag feierte das Unternehmen im Rahmen seiner Technologietage.
In 70 Ländern auf allen Kontinenten produzieren Firmen mit Werkzeugen von Horn. Sie kommen aus der Luft- und Raumfahrt, Chemie, Medizintechnik dem Werkzeug- und Formenbau und der Automobilindustrie. Das Automobil erinnert auch an die Geburtsstätte von Paul Horns Geschäftsidee: Auch dieses Unternehmen hatte seinen Ursprung in einer Garage. Diese hatte Horn schon gemietet, als er noch als Vertreter für die Hartmetallwerkzeugfabrik Hertel tätig war.
Sein Sohn Lothar Horn, heute Geschäftsführer des Unternehmens, erinnert sich: „Mein Vater wusste, dass ein Massenhersteller wie Hertel in Tonnagen dachte und den Bedarf nach hochspezialisierten Werkzeugen in kleinen Stückzahlen nicht wirtschaftlich denken konnte.“ Diese Lücke sollte Paul Horns Unternehmen schließen, spezialisiert auf die Fertigung von Einstechwerkzeugen für die Nutenbearbeitung.
Das Stuttgarter Unternehmen Mahle, Zulieferer von Kolben für Verbrennungsmotoren, hatte Ende 1960er einen großen Bedarf an solch hochspezialisierten Werkzeugen, wie Horn sie herstellen wollte. Noch vor Firmengründung war Mahle Paul Horns erster Kunde. Neben 25.000 Standardwerkzeugen lieferte das familiengeführte Unternehmen bisher über 150.000 Sonderlösungen an seine Kunden weltweit aus. Dabei handelt es sich um Präzisionswerkzeuge für anspruchsvolle Zerspanaufgaben.
Die Kernkompetenzen des Unternehmens basieren auf vier Pfeilern: Eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung, die eigene Beschichtungstechnologie, die eigene Hartmetall-Fertigung sowie eigene Fertigungstechnologien. Vor der Erfindung der Horn-312er Platte behalfen sich die Hersteller bei der Nutenbearbeitung bis dahin mit einzelnen Nutenmessern, die ein häufiges Nachschleifen verlangten und somit einen hohen logistischen und finanziellen Aufwand verursachten.
Horn entwickelte die Idee der dreischneidigen Stechplatte: jede Platte war drei Mal verwendbar. Mit einem ganzen Satz dieser Wechselwerkzeuge lief eine Maschine ein oder zwei Wochen durch. Das Nachschleifen von Klingen, Lagern und anderer Aufwand entfielen. Damit war das Horn-Produkt effizienter als bisherige Werkzeuge.
Die Innovation der Horn-312er Platte stellte einen Durchbruch dar, der die Nutenbearbeitung radikal veränderte. Sie bereitete auch den Weg für das, was Horn bis heute auszeichnet: Bedarfe am Markt zu erkennen und durch Technologievorsprung die passenden Produktlösungen zu entwickeln. Mit seiner Produktinnovation erschloss Horn schnell einen größeren Kundenkreis und erweiterte sein Produktportfolio Stück für Stück.
Die dreischneidige Stechplatte aus dem Jahr 1972 diente als Ideengeberin für weitere Produkte und Innovationen. Viele Nut- und Zirkularfräswerkzeuge bauten auf dieser Idee auf. Eines der frühesten Patente, das die Firma Paul Horn anmeldete, war der sogenannte Schneidkörper für ein Schneidwerkzeug einer Drehmaschine, das die typische Form aus drei Schneiden aufwies.
Lothar Horn trat 1991 in das Unternehmen ein. Im Juni manifestierte sich der frische Wind, den der Sohn des Firmengründers mitbrachte, in der Gründung einer weiteren Firma: der Horn Hartstoffe GmbH. Das Tochterunternehmen stellt Hartmetallrohlinge in Eigenregie her. Die vergrößerte Fertigungstiefe brachte Horn neue Möglichkeiten.
Markus Horn
Mehr Informationen zur Paul Horn GmbH
Hartmetall-Werkzeugfabrik | |
Paul Horn GmbH | |
Horn-Straße 1 | |
72072 Tübingen | |
Telefon: 07071 7004-0 | |
Fax: 07071 7289-3 | |
E-Mail: info@de.horn-group.com | |
www.horn-group.com/de |
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