Der Weg zur effizienteren Druckluft
Mehr Transparenz via Datenanalyse
Die Digitalisierung allein stemmen? Vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen fällt das schwer – das Know-how in den Unternehmen fehlt oftmals und es stellt sich die Frage: »Wo anfangen?«. Wie ein möglicher Weg aussehen kann, zeigt der süddeutsche Druckluft- und Pneumatikspezialist Mader, der bei seiner Mission den Druckluftprozess energieeffizienter zu gestalten, auf die Digitalisierung setzt und dabei immer wieder auch auf externe Expertise zurückgreift. So markierte die Zusammenarbeit mit dem Smart Data Solution Center Baden-Württemberg, kurz SDSC-BW, einen Meilenstein bei der Entwicklung der Software für „smarte Druckluft“ ›LOOXR Druckluft 4.0‹.
Dass ›Daten das neue Öl‹ seien, sagte die bulgarische EU-Politikerin Meglena Schtilijanowa Kunewa bereits im Jahr 2009 und kreierte damit, noch vor dem „Big Data“-Hype, eine bis heute viel zitierte Metapher. Und obwohl der Vergleich in vielerlei Hinsicht „hinkt“, so bringt er doch zum Ausdruck, welchen Wert Daten in der Wirtschaft haben. Sie sind inzwischen die ökonomische Grundlage ganzer Branchen, neuer Geschäftsmodelle und zunehmend auch für das Fortbestehen von altehrwürdigen Industrieunternehmen.
»Allein mit dem Sammeln von Daten ist jedoch noch nichts gewonnen«, ist Vasileios Balachtsis, überzeugt. Der 30-Jährige, selbst „Digital Native“ und damit per se Verfechter der Errungenschaften digitaler Technologien, weiß auch von Berufs wegen wovon er spricht: beim süddeutschen Druckluft- und Pneumatikspezialisten Mader ist der Maschinenbauingenieur verantwortlich für das Innovationsmanagement.
Zukunftsweisend
Das mittelständische Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, die gesamte Druckluftkette zu digitalisieren. Damit will das Unternehmen die Druckluftbranche revolutionieren und zu einer wesentlich effizienteren Erzeugung und Verwendung von Druckluft beitragen. »Digitalisierung bedeutet in diesem Zusammenhang für uns zunächst das Sammeln von Daten, die bisher, wenn überhaupt, nur verteilt, analog und unvollständig erfasst wurden«, weiß Balachtsis. Mithilfe der Software ›LOOXR Druckluft 4.0‹, die vom gleichnamigen Startup entwickelt wurde, der passgenauen Hardware zur Zusammenführung der Sensor- und Steuerungsdaten aus der Kompressorensteuerung und intelligenter Sensortechnik ist Mader zwischenzeitlich in der Lage, relevante Daten aus der gesamten Druckluftkette zu erfassen und – was Balachtsis besonders wichtig ist – zu analysieren.
»Damit aus Daten Informationen werden, die echten Mehrwert generieren, muss ich sie in Relation setzen – zu Vergangenheitswerten, Referenzwerten und anderen relevanten Messgrößen wie zum Beispiel der Raumtemperatur.« Doch wie kommt ein klassischer Mittelständler an diesen Punkt, dessen Geschäft in der Vergangenheit vor allem vom Verkauf von Pneumatikartikeln, der Auslegung, Montage und Instandhaltung von Druckluftanlagen geprägt war?
»Das Know-how zur Analyse der gesammelten Daten hatten wir nicht im Haus. Also haben wir uns Unterstützung von Experten geholt«, erklärt Balachtsis. Die Experten kommen in diesem Fall vom Smart Data Solution Center Baden-Württemberg, kurz: SDSC-BW. Im SDSC-BW arbeiten das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die Sicos BW GmbH daran, kleinen und mittelständischen Unternehmen den Einstieg in die produktive Nutzung von Smart Data Analytics zu erleichtern.
»Die Potentialanalyse des SDSC-BW war der Startschuss für die maschinelle Analyse der erfassten Daten aus der Druckluftkette und damit für die Vorgänger-Software von LOOXR Druckluft 4.0«, berichtet Balachtsis. »Für uns war dieses erste Smart Data Analytics-Projekt eine Chance herauszufinden, wie wir die erfassten Daten dazu nutzen können, tiefergehende Erkenntnisse zu generieren.« Mader lieferte dafür Zeitreihendaten eines Druckluftsystems: Daten aus der Kompressorsteuerung, verschiedene Sensordaten und weitere Variablen, die den aktuellen Zustand des Systems widerspiegelten.
Hohes Potenzial
Die Echtzeitdaten nutzte das SDSC-BW-Team dafür, herauszufinden, inwieweit die Daten für eine vorausschauende Instandhaltung geeignet sind und ob daraus Erkenntnisse für eine energieeffiziente Optimierung des Kompressors abgeleitet werden könnten. Am Ende der sechswöchigen Potenzialanalyse, die vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg gefördert wurde, steht für Mader fest, dass man weiterhin in die Analyse der erfassten Daten investieren wird.
Das Resultat der Analyse zeigt deutlich, dass dank maschinellem Lernen aus historischen Daten Rückschlüsse auf eine energieeffiziente Konfiguration des Druckluftsystems gezogen werden können. Darüber hinaus empfehlen die Experten des SDSC-BW die Erfassung zusätzlicher Daten, um diese für die vorausschauende Instandhaltung zu nutzen. »Das Ergebnis der Potenzialanalyse war ein wichtiger Meilenstein für uns. Es hat uns darin bestärkt, Smart Data Analytics für uns zu nutzen. Wir konnten außerdem neue Erkenntnisse gewinnen, die wesentlich in die Software LOOXR Druckluft 4.0 eingeflossen sind«, zieht Balachtsis sein Fazit zu dem gemeinsamen Projekt.
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Diesen Artikel finden Sie auch in Heft 6/2020 auf Seite 56. Zum besagten Heft führt ein Klick auf den nachfolgenden Button!
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