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Gehärtete Bauteile sicher abreinigen

EVT-Reinigungsanlagen für Härtereien

Um Komponenten aus Stahl und Gusseisen für ihren späteren Einsatzzweck widerstandsfähiger zu machen, müssen sie gehärtet werden. Je nach Härteverfahren, den eingesetzten Produktionshilfsstoffen und dem beabsichtigten Endergebnis kommen Entfettungsverfahren zum Einsatz, die auf die Größe und das Gewicht der zu reinigenden Bauteile, die Art der Beschickung sowie das passende Reinigungsmittel individuell angepasst sind. EVT Eiberger Verfahrenstechnik GmbH entwickelt und fertigt bedarfsgerecht konstruierte Anlagen zur rückstandslosen Entfernung von Produktionshilfsstoffen für Härtereien.

Die Konzeption einer Reinigungsanlage für eine Härterei gestaltet sich sehr anspruchsvoll. Es kommt auf viele Parameter an, da einerseits das Teilespektrum von der Größe einer Schraube bis zur Größe einer Welle für Schiffsantriebe reichen kann.

Ebenso relevant sind die Prozessschritte, die dem Reinigen vor- und nachgelagert sind. Für die Reinigungsanlage kommen zum Teil extreme Umgebungsbedingungen hinzu, wie beispielsweise hohe Temperaturen oder offene Sperrfeuer an den Härteöfen. Das heißt für die Bauteilreinigung: Es dürfen unter anderem keine brennbaren Rückstände auf den Teilen verbleiben oder sonstige Interaktionen zwischen Reinigungsmedien, Abscheidungen, Gasen etc. und den Brennöfen stattfinden.

Michel Lubinsky, Vertriebsleiter bei EVT: „Für die Anforderungen in den Härtereien gibt es nicht die Maschine von der Stange. Die oftmals beengten Platzverhältnisse in einer Härterei, die unmittelbare Nachbarschaft von Härteöfen, die Besonderheiten von Bauteil-Geometrien, die Prozessschritte davor und danach – unsere breitgefächerte Prozesskompetenz in den unterschiedlichen Branchen, die in der Bauteilreinigung eine Voraussetzung für höchste Produktqualität ist, kombiniert mit jahrzehntelanger Erfahrung im Maschinenbau, hilft uns, alle speziellen Parameter optimal zu berücksichtigen. Das Ergebnis sind individuell entwickelte Reinigungskonzepte, die perfekt auf die Anforderungen von Härtereien zugeschnitten sind.“

Passendes Reinigungsmedium

Die Auswahl des richtigen Reinigungsmediums in Härtereien ist eine diffizile Angelegenheit. EVT empfiehlt hier die Verwendung von nicht-brennbaren Lösemitteln wie z.B. Perchlorethylen (PER), was gegenüber dem Einsatz von modifiziertem Alkohol oder nicht-halogenierten Kohlenwasserstoffen den Vorteil hat, dass das Risiko einer Verpuffung im Härteofen ausgeschlossen ist.

Michel Lubinsky: „Das kann dann geschehen, wenn Bauteile nicht hundertprozentig trocken aus der Reinigungsanlage kommen, weil sie beispielsweise stark schöpfend sind. Bohrungen, Vertiefungen und andere Kavitäten halten in diesem Fall das Reinigungsmedium auf den Bauteilen. Diese fahren dann, unter Umständen direkt, in den Härteofen ein. Brennbare Medien stellen hier eine Gefahr für Leib und Leben dar.“

Können nicht brennbare Lösemittel, wie chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW), eingesetzt werden, ist die unmittelbare Nachbarschaft von Härteöfen zur Reinigungsanlage unbedenklich. So kann der zur Verfügung stehende Raum in der Arbeitshalle optimal genutzt werden.

Michel Lubinsky: „Während des gesamten Entwicklungs- und Konstruktionsprozesses steht für uns über allem die Sicherheit. Das heißt, je nach Reinigungsmedium und -prozess statten wir die Anlage mit dem entsprechenden EVT-Sicherheitspaket aus. Beispiele sind unsere Luftreinigungssysteme wie auch die speziellen Explosionsschutzpakete.“

Ein gutes Beispiel ist die Umwandlungshärtung, bei der die Bauteile im Ölbad abgeschreckt werden. Die Herausforderung besteht darin, dass die Komponenten, nachdem sie aus dem Härteofen bzw. aus dem Abschreckungsbad kommen, von großen Mengen Öl gereinigt werden müssen. Das bedeutet eine große Herausforderung an den Reinigungsprozess, um die Bauteile rückstandslos zu entölen.

In EVT-Anlagen, die für Härtereien teilweise ein Kammervolumen von 9.000 Litern Reinigungslösung benötigen, kommen besondere Verfahren zum Einsatz, die den hohen Öleintrag verarbeiten können und dennoch einen ökologisch und ökonomisch sinnvollen Verbrauch an Lösemittel aufweisen.

Auslaufsichere Beschickungstechnologie per Front-Top-Lader

Neben dem passenden Reinigungsverfahren spielt die Beschickung des Reinigungsautomaten für Härtereien eine besondere Rolle, da die Entfettungsanlagen häufig in Härte-Linien integriert werden.

Typische Front-Lader bergen das latente Risiko, dass Lösemittel in flüssiger Form oder als Dampf im Falle einer unbeabsichtigten Öffnung der Kammertür austreten kann. EVT entwickelte für Anlagen, bei denen die frontale Beschickung aus Produktionsabläufen heraus notwendig ist, den auslaufsicheren Front-Top-Lader.

EVT-Front-Top-Lader verbinden die bequeme frontale Beschickung der Anlage mit der Sicherheit einer von oben beladenen Arbeitskammer, deren maximales Lösemittel-Niveau unterhalb der Ladetür liegt. Auf diese Weise werden Lösemittelunfälle, beispielsweise durch ein versehentliches oder fehlerhaftes Öffnen der Tür, aufgrund eines technischen Defekts oder wegen eines Bedienungsfehlers, laut EVT ausgeschlossen.

Michel Lubinsky: „Wir bieten hochwertige, spezialisierte Lösungen für alle Branchen der industriellen Produktion an und entwickeln, wie das Beispiel der Härtereien zeigt, individuelle Anlagenkonfigurationen, die auf die ganz besonderen Kundenanforderungen zugeschnitten sind. Dadurch entstehen richtungsweisende, sichere Reinigungsmaschinen, die in solch anspruchsvollen Umfeldern optimal arbeiten. Die Produktionsprozesse unserer Kunden werden hierdurch nicht nur sicherer, sondern erfahren auch Qualitätssteigerungen hinsichtlich der an ihre Produkte gestellten Anforderungen.“

Mehr Informationen zu EVT:

Kontakt  Herstellerinfo 
EVT Eiberger Verfahrenstechnik GmbH
Ferdinand-von-Steinbeis-Ring 45
75447 Sternenfels
Tel.:+49 (0) 7045 20 38-0
Fax: +49 (0) 7045 20 38-20
Mail: info@evt-gmbh.eu
www.evt-gmbh.de

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