Vertiefte Wertschöpfung durch Fertigbearbeitung
Hochleistungs-Zerspanung von Stahl-Schmiedeteilen
Stahl-Schmiedeteile werden häufig dort eingesetzt, wo hohe Anforderungen bezüglich Robustheit und Zuverlässigkeit zu erfüllen sind, beispielsweise als Zugösen für Landmaschinen. Bei den hierfür verwendeten Werkstoffen handelt es sich um Vergütungsstähle, weil sich diese durch hervorragende Festigkeit und Zähigkeit auszeichnen. Dies bedeutet jedoch auch, dass für ihre Zerspanung hohe Kräfte aufgebracht werden müssen. Zudem neigen sie zur Bildung langer Späne, die schwer abzuführen sind. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an Werkzeugmaschinen, die für die Hochleistungs-Bearbeitung solcher Teile eingesetzt werden. Die Ferdinand Bernhofer GmbH zerspant ihre Werkstücke auf einem Doppelspindler der Schwäbische Werkzeugmaschinen GmbH (SW). Ein Erfahrungsbericht.
„Unser mittelständisches, inhabergeführtes Unternehmen hat sich auf das Gesenkschmieden hochwertiger Stahlbauteile im Gewichtsbereich von 2,5 kg bis 20 kg spezialisiert“, erläutert Ing. Ferdinand Bernhofer, Inhaber und Geschäftsführer Technik der Ferdinand Bernhofer Ges. m.b.H. in Höhnhart (Österreich). Produziert werden hauptsächlich kleine bis mittlere Serien mit Losgrößen von 500 bis zu 50.000 Stück/ Jahr. Die Teile werden auf Kundenwunsch einsatzfertig bearbeitet ausgeliefert.
Abnehmer sind Hersteller von Fahrzeugen wie LKWs und Landmaschinen oder von geländegängigen Fahrzeugen – von der Baumaschine bis zum Gelände-Motorrad – der allgemeine Maschinenbau sowie Produzenten von Hydrauliksystemen. Das Schmieden ist ein außergewöhnlich rationelles Herstellverfahren, bei dem das Material besonders vollständig und somit nachhaltig genutzt wird. Bei der Zusammenarbeit mit ihren Kunden setzt Fa. Bernhofer auf ihre Kompetenz im Bereich der Schmiedetechnologie, um die Anwender auf Wunsch bei der verfahrensgerechten Optimierung des Bauteildesigns zu unterstützen.
Fertigbearbeitung im Interesse der Kunden
„Im Bereich der Zulieferung erwarten die Abnehmer zunehmend komplette Leistungspakete aus einer Hand“, ergänzt F. Bernhofer. Um sich auf ihre eigenen Kernkompetenzen konzentrieren zu können, will das Unternehmen statt einer Vielzahl von einzelnen Leistungserbringern lieber einen einzigen Partner, der die gesamte Fertigungskette bis zur Ablieferung einbaufertiger Teile bzw. Baugruppen aus einer Hand anbietet – und dafür auch die Gesamtverantwortung übernimmt. Dementsprechend hat Fa. Bernhofer schon vor Jahren mit dem zielstrebigen Ausbau ihrer Leistungspalette begonnen. Insbesondere soll die einbaufertige Bearbeitung zur Standard-Leistung ausgebaut werden.
Diese bisher teils extern zugekaufte Leistung soll künftig zunehmend im eigenen Haus umgesetzt werden. Hierfür machte sich Bernhofer auf die Suche nach einem Hersteller von geeigneten Werkzeugmaschinen. Diese sollten vor allem robust und leistungsfähig genug sein, um die dreischichtige Bearbeitung der oft hochfesten und daher schwer zerspanbaren Schmiedeteile bewältigen zu können. Die zu bearbeitenden Teile wurden in Gruppen zusammengefasst, sodass die Umstellung bzw. Umrüstung der Anlagen möglichst schnell und reibungslos durchgeführt werden kann. Ein zusätzliches Kriterium war hierbei eine möglichst weitgehende Automatisierbarkeit, um einen ressourcenschonenden 24/7-Betrieb zu erreichen.
Einstieg mit der Bearbeitung von Werkstücken für Motorradrahmen
„Erstes Projekt war die Bearbeitung einer aus sechs Varianten bestehenden Teilefamilie aus Vergütungsstahl für Motorradrahmen“, verrät Christian Stempfer, Regionaler Vertriebsleiter Österreich der Schwäbische Werkzeugmaschinen GmbH. Ziele waren eine vollautomatische Bearbeitung sowie ein rüstfreier Produktwechsel. Hierfür wurde das SW-Bearbeitungszentrum BA 322 mit zwei parallel arbeitenden Spindeln in horizontaler Anordnung gewählt. Der Kunde war mit der Anlage so zufrieden, dass SW noch im Lieferjahr mit dem Supplier Award 2016 der Ferdinand Bernhofer Gesellschaft ausgezeichnet wurde.
SW-Maschine optimal geeignet für die Schwerbearbeitung von Zugösen aus Stahl
„Das auf dieser Grundlage gewachsene Vertrauensverhältnis führte dazu, dass wir uns auch beim nächsten Projekt wieder für SW entschieden haben“, sagt F. Bernhofer. Dabei ging es um recht massive Zugösen aus 42CrMo4 in verschiedenen Varianten. Erschwert wurde die Aufgabe dadurch, dass vergleichsweise viele Bohrungen und Passungen einzubringen sind, wobei die Bohrungen den Einsatz von Kühlschmierstoff erfordern.
Die hierfür beschaffte Fräsmaschine des Typs BA 722 ist vom Grundsatz her ähnlich aufgebaut wie die bereits vorhandenen BA 322. Das größere, ebenfalls zweispindlige Bearbeitungszentrum war vor allem deshalb erforderlich, weil wesentlich größere Materialmengen zerspant werden müssen als bei den Teilen für die Motorräder. Bei den Zugösen, die je nach Variante bis zu 18 kg wiegen, müssen pro Stück bis zu 3 kg Material heruntergespant werden.
Obwohl die Aufmaße zwischen 5 und 15 mm liegen, stelle dies für das „Arbeitspferd“ BA 722 kein Problem dar. Mit ihren zwei Spindeln kann sie selbst bei diesem schwer zerspanbaren Material pro Eingriffsstunde bis zu 2 t Späne herunterschruppen. Dennoch könne man die Anlage nicht nur brachial, sondern auch feinfühlig einsetzen, so z.B. beim Interpolationsdrehen von Halbkugeln für Kupplungen.
Hohe Service- und Supportqualität
„Der Support durch SW war mehr als nur einwandfrei“, erinnert sich F. Bernhofer. Gerade in der kritischen Anfangszeit des Projekts sei insbesondere C. Stempfer bei der Beseitigung von Kinderkrankheiten und der Optimierung der Abläufe geradezu unermüdlich im Einsatz gewesen, und das teils sogar außerhalb der regulären Arbeitszeiten. Aber auch der technische Service durch die ortsnah in Österreich stationierten SW-Techniker sowie deren Versorgung mit Ersatzteilen habe nichts zu wünschen übriggelassen.
Darüber hinaus gab es auch Unterstützung durch Telesupport und Online-Beratung. Generell seien Unterstützung und Service nicht nur gut, sondern auch erfreulich unkompliziert gewesen. Die erste gelieferte Anlage bewährte sich so gut, dass schon nach kurzer Zeit eine zweite geordert wurde, weil der Kunde seine Abrufe gesteigert hatte. Trotz der hohen Belastung sei ihre Verfügbarkeit sehr gut. „Auch mit der BA 722 bin ich so zufrieden, dass wir für das kommende Jahr bereits Gespräche über eine weitergehende Automatisierung aufgenommen haben“, bilanziert F. Bernhofer.
Mehr Informationen zu SW:
Schwäbische Werkzeugmaschinen GmbH | |
Seedorfer Strasse 91 | |
78713 Schramberg-Waldmössingen | |
Tel.: +49 (0) 7402/74-0 | |
Fax: +49 (0) 7402/74-211 | |
E-Mail: info@sw-machines.de | |
www.sw-machines.de |
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