Aluminium-Bearbeitung neuer Art
Fräsen statt Schleifen
Mit der Entwicklung des ALUMASTERs hat PFERD einen besonderen Weg in der Bearbeitung von Aluminium eingeschlagen, denn diese Werkzeuge sind keine Schleif-, sondern Fräswerkzeuge.
„Die Bearbeitung von Aluminium ist keine triviale Sache“, erklärt PFERD-Produktmanager Thomas Plömacher. „Die funktionalen und sicherheitstechnischen Anforderungen sind komplex, ihre Erfüllung meist mit hohem Aufwand verbunden.“ Allein die Tatsache, dass Aluminiumstäube zu Staubbränden oder –explosionen führen könnten, zeige, welches Gefahrenpotenzial Bearbeitungsaufgaben dieser Art beinhalteten.
Die Berufsgenossenschaft hat diesbezüglich die BGR 109 „Schleifen, Bürsten und Polieren von Aluminium - Vermeiden von Staubbränden und Staubexplosionen“ herausgegeben. „Diese BG-Regel schreibt – kurz gesagt – vor, dass die Werkstückbearbeitung möglichst im Nassverfahren erfolgen soll, dass alle Zünd-quellen aus dem Bearbeitungsumfeld verbannt werden müssen, dass eine gleichzeitige Bearbeitung von funkenreißenden Werkstoffen zu vermeiden ist und dass geeignete Schutzkleidung getragen sowie Feuerlöschausrüstung bereitgehalten werden muss“.
Der Unternehmer habe im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung die Brand- und Explosionsgefahren zu ermitteln, zu beurteilen und die notwendigen Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Und er muss sicherstellen, dass der bei der Bearbeitung anfallende Aluminiumstaub an der Entstehungsstelle vollständig erfasst und gefahrlos beseitigt wird. „Aus unserer Erfahrung kennen wir genau diese Probleme, die einen Bearbeitungsprozess schließlich kompliziert und extrem aufwändig werden lassen“, zeigt sich Plömacher in Kenntnis dieser misslichen Situation.
Mit der Entwicklung und Vorstellung des ALUMASTERs habe PFERD einen anderen Weg in der Bearbeitung von Aluminium eingeschlagen, der die Arbeit vereinfacht, die Wirtschaftlichkeit der Prozesse erheblich steigert und die Gefährdung minimiert. „ALUMASTER -Werkzeuge sind keine Schleif-, sondern Fräswerkzeuge. Folgerichtig entstehen bei der Bearbeitung keine explosiven oder lungengängigen Stäube, sondern Späne, deren Entsorgung zudem in einem sortenreinen Recycling erfolgen kann.“
ALUMASTER-Werkzeuge bestehen aus speziell entwickelten Hartmetallwendeschneidplatten, die an der High Speed Disc fixiert werden. Bei der bereits seit 2016 etablierten Ausführung HSD-F sind diese am äußeren Rand zur Unterseite hingewandt platziert. Damit eignet sich die HSD-F zum Ausfräsen und Anfasen, zur Schweißnaht-, Kehlnaht-, Kanten- oder Flächenbearbeitung. Bei der neuen HSD-R-Reihe sind die Schneidsegmente am Radius der High Speed-Disc, d. h. am äußeren Umfang montiert. Dadurch kann die HSD-R-Ausführung zusätzlich auch zum Ausfräsen von Wurzelnähten oder zum Umfangsfräsen eingesetzt werden.
Neben Aluminiumlegierungen können ALUMASTER-Werkzeuge ebenso zur Bearbeitung von Messing, Kupfer oder Zink genutzt werden. Die HICOAT-Wendeschneidplatten eignen sich insbesondere für die Bearbeitung besonders anspruchsvoller Werkstoffe, z. B. härterer Aluminiumlegierungen mit hohem Si-Anteil, Bronze oder faserverstärkten Duroplasten (GFK und CFK).
ALUMASTER werden schwerpunktmäßig im Schiffs- und Yacht-, im Waggon-, Silo- und Behälter- sowie im Fahrzeugbau eingesetzt. Nach dem erfolgreichen Start der ALUMASTER HSD-F präsentiert PFERD nun mit der Ausführung R eine sowohl flächig, als auch radial einsetzbare Scheibe. „Und alles, was die Version F kann, kann die Version R auch“, bestätigt der PFERD-Produktmanager. Einsatzschwerpunkt sei demnach das Öffnen von Wurzelnähten.
Hier würden bislang Schruppscheiben oder andere Schleifwerkzeuge eingesetzt, was immer unausweichlich zu den bekannten Problemen führe: Explosionsgefahr, Lungengängigkeit und alle Sicherheitsvorkehrungen, die dadurch notwendig würden. „Wir haben auch schon Kreissägeblätter im Einsatz auf Winkelschleifern gesehen“, berichtet Plömacher weiter, „und da wird es dann wirklich kriminell, in jeder Hinsicht!“
Die neue High Speed Disc ALUMASTER HSD-R ist in zwei Durchmessern, 115 mm, für den Einsatz auf Winkelschleifern, und 50 mm, nutzbar auf Gerad-schleifern, Biegwellensystemen oder Mini-Winkelschleifern, erhältlich. „Dabei ist die 50 mm-Version insbesondere für die Bearbeitung an schwer zugänglichen Stellen geeignet.“ Auf den Einsatz einer Schutzhaube könne bei der 50 mm Version sogar verzichtet werden, erklärt Thomas Plömacher, da das Werkzeug zwar nominell „50 mm“ heiße, tatsächlich aber nur einen Durchmesser von 49 mm habe und damit keine Schutzhaube benötige. „Alle ALUMASTER-Werkzeug sind mit zwei unterschiedlichen Wendeschneidplatten-Ausführungen erhältlich: Für schmierende Aluminiumgusslegierungen mit einem Siliziumgehalt von 5–10 %, abrasive Aluminiumgusslegierungen mit einem Siliziumgehalt von über 15 % sowie für andere abrasive Werkstoffe oder NE-Metalle bietet PFERD die Wendeschneidplatten auch mit einer hochwertigen HICOAT-Beschichtung an. Diese verhindert das Zusetzen des Werkzeuges bzw. den abrasiven Verschleiß, auch im Einsatz auf diesen besonders anspruchsvollen Werkstoffen.“
Im Vergleich zu herkömmlichen Schleifmitteln böten ALUMASTER-Werkzeuge eine nicht zu vergleichende Produktivität: „Die Zerspanungsleistung ist um ein Vielfaches höher, was zu einer hohen Wirtschaftlichkeit führt.“ Auch im Hinblick auf ihre PFERDVALUE-Eigenschaften zeichnen sich Werkzeuge der ALUMASTER-Serie aus: Sie arbeiten staubarm, ermöglichen kräfteschonendes Arbeiten bei bestmöglicher Kontrolle des Prozesses und hohem Arbeitskomfort, sparen Energie und Zeit und vermeiden unnötigen Abfall. „Unsere Anwendungstechniker haben zahlreiche Produkttests in den Fertigungen unserer Kunden erfolgreich abgeschlossen und ALUMASTER-Werkzeuge als eine sichere und wirtschaftliche Alternative in Herstellungs- und Wartungsprozessen etabliert“, bietet Thomas Plömacher fachkundige Beratung an.
Mehr Informationen zu Pferd:
August Rüggeberg GmbH & Co. KG | |
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51709 Marienheide | |
Tel.: + 49 2264 9-0 | |
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