25. Fachtagung industrielle Bauteilreinigung
Jubiläum mit Rekordbeteiligung
Bei ihrer 25. Auflage verzeichnete die Fachtagung industrielle Bauteilreinigung des Fachverbands industrielle Teilereinigung e. V. (FiT) eine so starke Beteiligung wie nie zuvor. 108 Teilnehmer informierten sich am 10. und 11. März 2016 anhand von innovativen Lösungen und Erfahrungsberichten über die Möglichkeiten, durch Prozessoptimierungen die Qualität der Bauteilreinigung stabil zu sichern. Gleichzeitig unterstrich die von fairXperts durchgeführte Tagung ihre Bedeutung als führende Veranstaltung zur Bauteilreinigung im deutschsprachigen Raum.
Eine hinreichende Sauberkeit und hohe Wirtschaftlichkeit lassen sich in der Bauteilreinigung nur durch abgestimmte Lösungen in den Bereichen Chemie und Verfahren, Anlagen- und Verfahrenstechnik sowie Messen, Prüfen und Analysieren stabil gewährleisten. Dies verdeutlichten die Vorträge der 25. Fachtagung industrielle Bauteilreinigung, die am 10. und 11. März 2016 in München stattfand. Mit 108 Teilnehmern konnte die von der fairXperts GmbH & Co. KG durchgeführte Jubiläumsveranstaltung eine Rekordbeteiligung verbuchen.
Den Rahmen für das Programm der Veranstaltung bildeten die vom Fachausschuss Reinigen des FiT erarbeiteten Leitlinien für eine qualitätssichernde Prozessführung in der Bauteilreinigung. Entsprechend gliederte sich die Agenda in die drei Vortragssessions Chemie und Verfahren, Verfahrens- und Anlagentechnik sowie Messen, Prüfen und Analysieren. Im Auftaktvortrag des ersten Blocks thematisierte Ulrike Kunz, Leiterin Technical Centre bei der Surtec Deutschland GmbH, die Auswahlkriterien für die optimale Reinigung von Bauteilen aus Leichtmetallen mit wässrigen Medien. Es wurden dabei die Vor- und Nachteile der wässrigen Reinigung und die reinigungsrelevanten Eigenschaften der verschiedenen Leichtmetalle ebenso beleuchtet wie die Faktoren, die unter den Gesichtspunkten Kontamination, Sauberkeitsanforderungen, Anlagen- und Aufbereitungstechnik und Analysierbarkeit des Mediums wesentlich sind.
Der nächste Vortrag beschäftigte sich mit Kühlschmierstoffen, einer der Hauptverschmutzungsquellen. Harald Draeger, geschäftsführender Gesellschafter der DAW Aerocit Schmierungstechnik GmbH, zeigte dabei auf, welche Anforderungen heute an Kühlschmierstoffe gestellt werden, wo bei deren Einsatz die Hauptproblemfelder liegen und wie diese zur Prozessoptimierung bereinigt werden können. Unter dem Titel „Hochreine Bauteile für Vakuumanwendungen“ stellte Christian Schelle, Manager High Purity Program bei der schweizerischen VAT Vakuumteile AG, den im Unternehmen umgesetzten Weg von der Prozessanalyse über Vorbereitung und Reinigung bis zur Prüfung und Verpackung der Bauteile vor, damit Bauteile die extrem hohen Sauberkeitsanforderungen hinsichtlich Organik, Partikel und anorganischer Kontaminationen der Kunden aus beispielsweise der Halbleiterindustrie, Glas- und Werkzeugbeschichtung sowie Raumfahrt erfüllen.
Um die Implementierung wässriger Reinigungssysteme in der Fertigung von Aluminiumpressteilen für die pharmazeutische Industrie drehte sich das Referat von Stefan Backhaus, Fertigungsleiter, Presspart GmbH & Co. KG. Ausgehend von den Kundenanforderungen wurden bestehende Einsatzstoffe über alle Prozessstufen hinweg unter die Lupe genommen und reduziert, optimale Reinigungssysteme evaluiert und implementiert sowie Prozesskontrollen eingeführt. Rainer Straub, Director Sales D-A-CH-Region und Global Product Line Manager General Industries bei der Dürr Ecoclean GmbH, eröffnete mit dem Vortrag “Steigende Sauberkeitsanforderungen an Tier-2/3-Zulieferer – Erwartungen, Möglichkeiten und Grenzen am Beispiel eines Präzisionsteileherstellers“ die Session Verfahrens- und Anlagentechnik. Verdeutlicht wurde dabei unter anderem, dass bei hohen Sauberkeitsanforderungen eine Gesamtbetrachtung der Prozesskette sowie der technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten des Herstellers erforderlich ist.
Der Entscheidungsprozess auf Basis erzielbarer Ergebnisse, Gefahrenpotenzial, Wartungsaufwand und Nachhaltigkeit für Perchlorethylen für die Reinigung von Fließpressteilen aus Aluminium war Thema des Referats von Peter Hess, Leiter Abteilung Teile- und Textilreinigung, Richard Geiss GmbH. Thomas Gutmann, Leiter Customer Support bei der MAFAC GmbH & Co. KG, berichtete über die bei einem Drehteilehersteller erforderlichen Maßnahmen, um ein wässriges Reinigungsverfahren soweit zu optimieren, dass die für eine nachfolgende Beschichtung erforderliche Sauberkeit erzielt wird. Kapazität, Qualität und hoher Handlingaufwand waren bei der Werner Schmidt GmbH die Motivation sich mit der Reinigung zu optimieren, wie der stellvertretende Fertigungsleiter Metall, Sven Schmidt, berichtete. Gemeinsam mit der Höckh Metall-Reinigungsanlagen GmbH erarbeitete das Unternehmen eine Lösung, die von Markus Mitschele, Prozesstechnik und Entwicklung beim Anlagenhersteller vorgestellt wurde.
In seinem Einführungsvortrag in die Session Messen, Prüfen, Analysieren informierte Dr. Michael Flämmich, Leiter Forschung und Entwicklung, VACOM Vakuum Komponenten und Messtechnik GmbH, über verschiedene Mess-, Prüf- und Analysetechniken für die Bauteilsauberkeit. Der Schwerpunkt lag dabei auf Lösungen für die Detektion chemisch/filmischer Verunreinigung. Mit den Verfahren zur partikulären Sauberkeitsprüfung beschäftigte sich Dr. Markus J. Henneka, Geschäftsführer, RJL Micro & Analytik GmbH. Neben den Möglichkeiten zur Partikelextraktion, Filtration und Standardanalyse mittels Lichtmikroskop und Scanner informierte das Referat über die erweiterte Analyse mit der Elektronenmikroskopie und Raman-Spektroskopie.
Michael Münch, Vorstand Technik, SensAction AG, präsentierte verschiedene messtechnische Lösungen für die Badüberwachung bei wässrigen Reinigungsprozessen. Darunter ein System auf Basis des akustischen Wellenleiters, das die Inline-Kontrolle der Reinigungs- und Spülbäder ermöglicht. Bei der Herstellung von Kunststoffteilen werden für die leichtere Ausformung interne/externe Trennmittel eingesetzt, die bei einer nachfolgenden Verklebung oder Beschichtung die Haftung beeinträchtigen können. Um diese Mittel nach der Reinigung auf der Oberfläche nachzuweisen, sind bisher aufwendige analytische Methoden erforderlich. Georg Burkhardt, Projektingenieur Forschung und Entwicklung chemische Produkte bei der Zeller+Gmelin GmbH & Co. KG, und Stefan Kayser, Applikationsingenieur, SITA Messtechnik GmbH, berichteten in ihrem Gemeinschaftsvortrag über die Entwicklung eines fluoreszenzmarkierten externen Trennmittels und dessen Nachweis auf gereinigten Oberflächen mit Hilfe etablierter Fluoreszenz-Messtechnik.
Abgerundet wurde das Programm der 25. Fachtagung durch ein Expertenforum zum Thema Globale Business-Herausforderungen an die industrielle Reinigungstechnik. Teilnehmer, Referenten und Aussteller diskutierten sehr angeregt unter anderem über die anderen Anforderungen im Ausland beispielsweise an die Reinigungschemie und Abwassertechnik, über die Herausforderungen an die Entwicklung marktspezifischer Produkte und fehlender Servicestrukturen. Thema war auch, dass der Wissenstransfer zum Reinigungsprozess der Verlagerung der Prozesse ins Ausland häufig hinterherhinkt.
Dass die Veranstalter mit dem Programm der Jubiläumsveranstaltung den Nerv der Anwender und der Branche getroffen haben, war neben den durchweg positiven Kommentaren der 108 Teilnehmer an der Bewertung der Tagung mit der Gesamtnote 1,6 ablesbar. Hoch zufrieden mit ihrer Teilnahme waren auch die 18 Unternehmen, die bei der fachbegleitenden Ausstellung Produkte und Dienstleistungen zur industriellen Bauteilreinigung präsentierten.
Die nächste Fachtagung industrielle Bauteilreinigung findet im März 2017 statt.
Mehr Informationen zum FiT:
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Max-Volmer-Str. 1 | |
40724 Hilden | |
Tel.: 02103 - 25 56 10 | |
Fax: 02103 - 25 56 25 | |
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