Tolle Smartphone-Apps entwickeln
Der optimale Weg, Java zu lernen
Wer hat sich nicht schon einmal gewünscht, eigene Programme und Spiele für sein Smartphone oder sein Tablett zu erstellen? Mit dem Buch ›Android-Apps Programmieren für Kids‹ von Hans-Georg Schumann fällt ein diesbezüglicher Einstig sehr leicht.
In vielen modernen Berufen ist es heute nötig, Programmieren zu können. Ob Office-Programme, CNC-Steuerung oder Taschenrechner – der Umgang mit Variablen, Schleifen-Konstruktionen oder kryptischen Befehlen ebnet den Weg zum Erfolg. Ergo kann man gar nicht früh genug damit anfangen, mit Bits und Bytes zu jonglieren, zumal sich in jungen Jahren derartige Fertigkeiten besonders leicht aneignen lassen.
Voraussetzung für dieses Vorhaben, eine Programmiersprache in kurzer Zeit zu lernen, sind Bücher, die sich nicht im Dschungel eines anspruchsvollen Themas verlieren oder mit schwer lesbarer, wissenschaftlicher Sprache verhindern, dass das Feuer der Wissbegier entfacht wird. Alles richtig gemacht hat Hans-Georg Schumann mit seinem Buch ›Android-Apps Programmieren für Kids‹, das sich zwar an junge Menschen wendet, aber auch von der Ü20-Generation mit großem Gewinn herangezogen werden kann, sollen eigene Apps für das persönliche Smartphone entwickelt werden.
Dieses Buch begeistert mit verständlicher, gleichwohl präziser Sprache, ungemein nützlichen Tipps und vielen Bildern, die den Einstieg in das Programmieren mit Java sowie den Umgang mit der Programmierumgebung ›Android Studio‹ zum Vergnügen machen. Es beginnt wirklich „bei Null“ und führt Schritt für Schritt in das Programmieren ein, ohne an irgendeiner Stelle zu überfordern.
Der Autor hat vollumfassend verstanden, wie ein gutes Buch auszusehen hat, Kinder für das Programmieren zu begeistern. Am Ende der Lektüre werden diese in der Lage sein, ein durchaus anspruchsvolles Spiel selbst zu programmieren, zudem einen Teil der in Smartphones verbauten Sensoren anzusprechen. Schumann weist seine Leser zwar darauf hin, dass das Abtippen der im Buch abgedruckten Java-Programme den größten Lerneffekt hat, bietet jedoch auch den Download aller im Buch besprochenen Projekte an, damit sich der Frust in Grenzen hält, wenn Kleinigkeiten, wie etwa ein im Code vergessenes Komma, die Ausführung eines Programms verhindert.
Hervorzuheben ist, dass der Autor sogar beim Installieren von Java beziehungsweise von Android Studio den Leser an die Hand nimmt und wirklich jede Kleinigkeit erläutert, damit das Einrichten perfekt funktioniert und dem Programmierspaß keine unüberwindlichen Hürden im Wege stehen. So wird beispielsweise darauf hingewiesen, dass bei neueren Android-Versionen mehrmals auf die Build-Nummer zu tippen ist, um zu den Entwickleroptionen zu kommen. Hier kann das sogenannte USB-Debugging eingeschaltet werden, damit am PC entwickelte Java-Programme auf das Smartphone überspielt werden können.
Diese Akribie zieht sich durch das ganze Buch, weshalb der Lernerfolg rasche Fortschritte feiert. An jedem Kapitelende gibt es eine Zusammenfassung, in der nochmals wichtige Dinge zusammengefasst werden. Dies ist sehr wertvoll, um das Gelernte zu festigen. Überhaupt kommt beim Lesen im Buch mit jeder Seite mehr Hochachtung vor dem Autor auf, der es meisterlich versteht, Sachverhalte leicht verdaulich aufzubereiten. So beantwortet der Autor die Frage, was ein Objekt ist, mit dem Verweis auf Dinge, die im Alltag genutzt werden oder irgendwo herumstehen. Zudem hat er nicht versäumt, auf mögliche Hindernisse einzugehen, die beim Programmieren Frust erzeugen können. Diese Hindernisse räumt er gleich beiseite, indem er Wege zu einem funktionsfähigen Programm aufzeigt.
Beispielsweise weist er explizit darauf hin, dass es in Java nicht egal ist, ob Wörter in Groß- oder Kleinbuchstaben geschrieben werden und dass der Zusatz ›final‹ benötigt wird, wenn ein Zugriff auf Komponenten beabsichtigt ist, die außerhalb von sogenannten OnClicklistener-Strukturen vereinbart wurden.
Sehr hilfreich auch der Weg, WENN-DANN-Bedingungen zunächst in der Umgangssprache zu erläutern, um anschließend die entsprechende Java-Anweisung aufzubauen. In diesem Kontext geht er auch auf den Vergleichsoperator ein, der, im Gegensatz zu vielen anderen Programmiersprachen, aus einem doppelten Gleichheitszeichen besteht, was nicht zuletzt für Programmiersprachen-Umsteiger sehr hilfreich ist.
Auch gegen unübersichtlichen Quelltext hat Hans-Georg Schumann einen guten Rat, indem man einfach eine neue Methode schafft und Teile aus der „dicken“ Methode dorthin verschiebt. Zudem mahnt der Autor an, dass Variablen und Objekte nur dort gelten sollen, wo sie gebraucht werden.
Absolut richtig ist, dass sich der Autor im Buch hauptsächlich der Programmierung einfacher Spiele hinwendet. Das hat der Vorteil, dass dies für junge Menschen sehr motivierend ist, zum anderen ist es hilfreich, da die Missachtung eines Rates unmittelbar zu einem sichtbar falsch funktionierenden Programm führt. Der Aha-Effekt, hervorgerufen durch eine falsche Vorgehensweise beim Programmieren, ist für das rasche Überwinden eines schlechten Programmierstils unbezahlbar.
Abgerundet wird das Werk durch Erläuterungen, wie Sound erzeugt, Vibrationsmotoren angesteuert und Sensoren genutzt werden können. Höchst spannende Themen, die nicht nur für Spiele von hohem Interesse sind. Absolut hilfreich auch der Anhang, in dem sich eine kurze Checkliste befindet, die abgearbeitet werden kann, wenn irgendwo im Programm ein Fehler ist, der sich seiner Entdeckung erfolgreich entzieht.
Insgesamt ist dieses Buch nicht nur jüngeren Schülern und Auszubildenden zu empfehlen, sondern allen Interessenten ans Herz zu legen, die ein leicht lesbares Einsteigerbuch suchen, um endlich das persönliche Smartphone mit eigenen Programmen zu versorgen.
Mehr Informationen:
Titel: Android-Apps Programmieren für Kids | |
Autor: Hans-Georg Schumann | |
Verlag: mitp-Verlag | |
ISBN: 978-3-95845-899-4 | |
Jahr: 2018 | |
Preis: 24,99 Euro | |
www. www.mitp.de |
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