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Ein perfekter Homeoffice-Ratgeber

Antworten auf wichtige Fragestellungen

Das deutsche Arbeitsrecht sieht bislang keinen allgemeinen gesetzlichen Anspruch der Arbeitnehmer auf Einrichtung eines Homeoffice-Arbeitsplatzes vor. Allerdings kommt ein solcher für Bundesbedienstete und Schwerbehinderte auf der Grundlage gesetzlicher Regelungen in Betracht. In seinem Buch ›Homeoffice in der arbeitsrechtlichen Praxis‹ hat Dr. Stefan Müller ein Werk erstellt, das hilft, diesbezügliche Fragestellungen zu klären.

Die Tätigkeit im Homeoffice gewinnt immer mehr an Bedeutung. Mittlerweile erledigen knapp 40 Prozent aller Mitarbeiter ihre Arbeit ganz oder teilweise zu Hause. Dabei sind jedoch einige arbeitsrechtliche Probleme zu meistern, wie etwa das Vermeiden von Haftungsrisiken. Viel Sicherheit gibt das Buch ›Homeoffice in der arbeitsrechtlichen Praxis‹ von Dr. Stefan Müller, der in beeindruckendem Detailreichtum rechtliche Fragestellungen rund um das Homeoffice erläutert.

So weist er beispielsweise darauf hin, dass der Arbeitnehmer zwar die Leistung von Arbeit schuldet, jedoch keine Investitionen für die Einrichtung eines entsprechenden Homeoffice-Arbeitsplatzes tätigen muss. Diese Kosten – zu denen alle erforderlichen Arbeitsmittel zählen, um einen funktionsgerechten Homeoffice-Arbeitsplatz einzurichten – hat grundsätzlich der Arbeitgeber zu tragen.

Doch gibt es noch ganz andere Dinge zu beachten, an die bei der Einrichtung eines Homeoffice-Arbeitsplatzes vielfach nicht gedacht wird. Eine Hürde ist beispielsweise der Datenschutz, der selbstverständlich einzuhalten ist, werden im Homeoffice entsprechende Daten verarbeitet. Der Arbeitgeber hat daher die Pflicht zu prüfen, ob der Datenschutz im Homeoffice eingehalten wird.

Dem steht jedoch die Unverletzlichkeit der Wohnung gegenüber, was unter Umständen dazu führt, dass eine Prüfung unmöglich ist. Der Autor rät daher in seinem Buch, dass sich Arbeitgeber mit der Homeoffice-Vereinbarung ein vertragliches Zutrittsrecht zum Homeoffice einräumen lassen. Darüber hinaus sollte dieses Zutrittsrecht auch für den Betriebsrat verankert werden. Zudem muss beachtet werden, dass auch Homeoffice-Arbeitsplätze einer Gefährdungsbeurteilung zu unterziehen sind.

Zusätzlich wird im Buch beispielsweise darauf hingewiesen, dass eine eingeräumte Privatnutzungsmöglichkeit der betrieblichen Arbeitsmittel als geldwerter Vorteil eingestuft werden kann, was eine Steuerpflicht auslöst.

Überhaupt ist anzumerken, dass der Autor in seinem Buch Ratschläge und Tipps nicht nur für eine Gruppe gibt, sondern Arbeitgeber, Mitarbeiter und Betriebsrat gleichermaßen berücksichtigt. Für alle drei Interessengruppen werden beispielsweise Hinweise gegeben, etwa wenn die Homeoffice-Tätigkeit beendet wird oder ein Umzug des Mitarbeiters ansteht. Die im Buch niedergeschriebenen Informationen geben Sicherheit und sorgen dafür, dass in Sachen Homeoffice nichts dem Zufall überlassen wird.

Im Anhang gibt es sogar eine Checkliste, die bei der Einführung von Homeoffice eine große Hilfe ist. Dort werden nicht zuletzt Fragen behandelt, die den Arbeitsraum, die Arbeitsmittel sowie den Datenschutz behandeln, sodass bereits im Vorfeld einer Homeoffice-Einrichtung wichtige Fragen geklärt sind.

Das Buch ist demnach eine echte Hilfe in Sachen Home-Office. Sehr angenehm ist zudem der Verzicht auf Gendersprache, was dem Lesefluss zugutekommt.

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Titel: Homeoffice in der arbeitsrechtlichen Praxis
Autor: Dr. Stefan Müller
ISBN: 978-3-8487-8610-7
Verlag: Nomos
Jahr: 2022
Preis:44,00 Euro
www.nomos.de

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