Plädoyer gegen die Erbschaftsteuer
Mehr Wirtschaftswachstum wagen
Natürlich ist Erben gerecht. Erben ist ein stabilisierendes Element für das Wohlergehen einer Gesellschaft. Gerd Maas legt in seinem Buch ›Warum Erben gerecht ist‹ zahlreiche Fakten auf den Tisch, die klar darlegen, dass der von interessierter Seite geschürte Sozialneid gegenüber Erben kontraproduktiv ist. Er plädiert für die Abschaffung der Erbschaftsteuer, um das Lebenswerk tüchtiger Menschen und Familien zu schützen, was nicht zuletzt der Allgemeinheit nützen würde.
Grüne und Linke Akteure werden nicht müde, Erben als Schmarotzer der Gesellschaft darzustellen. Geht es nach ihnen, sollten Erben möglichst weitgehend enteignet werden, was insbesondere Familien und deren Besitz treffen würde. Die „Reichen“ müssen sich anhören, dass die Kluft zwischen Arm und Reich wächst. Der unberechtigte Vorwurf wird aus dem Buch ›Das Kapital im 21. Jahrhundert‹ von Thomas Piketty abgeleitet. Dumm nur, dass der Mathematik-Doktorand Matthew Rognlie 2014 herausgefunden hat, dass Piketty Brutto für Netto verkaufte und beim investierten Kapital die Abschreibungen sowie Ersatzinvestitionen „vergessen“ oder unterschlagen hatte. Rognlie rechnete vor, dass die Kaufkraft der Vermögensbesitzer netto seit 1950 überhaupt nicht gewachsen ist.
Der Volkswirt Karl-Heinz Paqué von der Universität Magdeburg hat zudem herausgefunden, dass Piketty den klassischen Schwindel mit statistischen Reihen betrieben hat – man schneidet einfach einen passenden Zeitabschnitt heraus, um seine Thesen zu untermauern. Auch die bestehende Umverteilung beispielsweise durch Sozialtransfers wird von Piketty vernachlässigt. Er wurde als Ideologe entlarvt und seine Ausführungen in wesentlichen Teilen widerlegt. Dennoch hängen seine Ausführungen wie klebriger Nebel in der gesellschaftlichen Atmosphäre.
Gerd Maas breitet in seinem Buch ›Warum Erben gerecht ist‹ zahlreiche Fakten aus, die darlegen, dass Erben keine Schmarotzer sind, sondern im Gegenteil dafür sorgen, dass sich in der Gesellschaft Wohlstand ausbreitet. Zudem weist er darauf hin, dass es in Deutschland keine Armut gibt, wenn man einmal von den Unglücklichen absieht, die noch auf der Straße „Platte“ machen. Fakt ist, dass jeder Erwerbstätige sich heute in Deutschland sein Vermögen selbst verdienen kann, wenn er will. Dem so geschaffenen Vermögen sieht man jedoch den Schweiß und die Tränen seiner Herkunft nicht an. Vielfach haben Familienmitglieder dazu beigetragen, es zu erhalten und zu mehren. Es ist daher Unrecht, es den fleißigen Händen nach dem Tod des Familienoberhaupts zum Teil wieder abzunehmen.
Deutschland hat die Subprime-Krise von 2007 bis 2009 nur deshalb so gut überstanden, weil die deutsche Wirtschaft kleinteilig ist. Hiesige Unternehmen sind zu rund 95 Prozent Familienunternehmen. Diese haben trotz Auftragsrückgängen von bis zu 70 Prozent oft keinen einzigen ihrer Mitarbeiter entlassen. Hohes Verantwortungsbewusstsein und private Rücklagen der Familienunternehmen machten das Wunder möglich. Insbesondere hier zeigt sich, dass die Schmälerung des finanziellen Unterbaus dieser Firmen im Erbschaftssteuerfall völlig kontraproduktiv ist und das Zerrbild vom gierigen, bösen Reichen absolut nicht zutrifft.
Wer alle gleich machen will, macht auf Dauer alle arm und abhängig vom Staat. Wer unabhängig von eigener Anstrengung leben kann, worin besteht dann noch der Anreiz für wertvolle Arbeit? Bereits jetzt haben knapp sechs Prozent der Schulabgänger keinen Schulabschluss. Die Forderung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen der Grünen wird diesen Wert explodieren lassen, da Fleiß zum Leben nicht mehr nötig ist.
Nachlassender Fleiß ist jedoch ein Garant für Niedergang und Wohlstandsverlust. In der Geschichte war materielle Not der beste Antrieb für höchstes Bemühen. Fleiß kann sogar die materielle Ausstattung einer Schule kompensieren. Sehr schön zu sehen an vietnamesischen Migrantenkindern. Diese schneiden in der Schule oft deutlich besser ab, als andere Migrationsnationalitäten und vielfach sogar besser, als deutsche Schüler. Diese Kinder und deren Familien setzen die Grundlage für ihren späteren Wohlstand. Warum sollen deren Nachkommen im Erbfall einen Teil des Erbes abgeben? Immer wieder angleichen zu wollen ist kein liberaler Traum, sondern ein totalitärer Albtraum, der jeden Elan und Fleiß erstickt.
Genau aus diesem Grund haben eine ganze Reihe von Ländern die Erbschaftsteuer abgeschafft. Dazu zählt beispielsweise Norwegen. »Die Erbschaftsteuer ist unfair und überflüssig«, argumentiert die norwegische Finanzministerin Siv Jensen. Es ist absurd, wenn mühsam aufgebaute Vermögen im Todesfall besteuert werden, um der gesamtgesellschaftlichen sozialen Maßlosigkeit zu begegnen. Die Erbschaftsteuer ist praktisch eine Mehrwertsteuer auf Nicht-Konsum. Ein Unding, da der Erblasser dieses Vermögen unter großen Anstrengungen aus seinem bereits versteuerten Einkommen gebildet hat, um seiner Familie beziehungsweise den Kindern den Weg in die Zukunft zu erleichtern.
Gerd Maas erwähnt, dass Familien die Keimzelle für kulturell großartige Leistungen sind. Im Buch wird die berühmte Familie Bach als Beispiel aufgeführt, die viele bekannte Komponisten hervorgebracht hat. Familien sind geeignet, Moral, Geschmack und Wissen über Generationen zu entwickeln und weiterzugeben. Familien prägen somit die Kultur eines Landes. Und nicht zuletzt: Wer etwas weitergeben will, egal ob materiell oder immateriell, bekommt auch Kinder! So entstehen Familien und Geschlechter, die die Menschheit voranbringen. Alleine dies ist ein besonders gewichtiges Argument gegen die Erbschaftsteuer.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass diejenigen Länder, die sich überwinden konnten, die Erbschaftsteuer abzuschaffen, heute von hohen wirtschaftlichen Wachstumsraten profitieren. Nicht zuletzt deshalb ist es daher dringend vonnöten, dass die komplette Abschaffung dieser Steuer auch in Deutschland umgesetzt wird. Das Buch ›Warum erben gerecht ist‹ gibt dazu starke Argumente an die Hand.
Mehr Informationen:
Titel: Warum Erben gerecht ist | |
Autor: Gerd Maas | |
ISBN: 978-3-89879-942-3 | |
Jahr: 2015 | |
Preis: 15,99 Euro | |
www.finanzbuchverlag.de |
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