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Warum Europa scheitern wird

Der krasse Irrweg in Sachen Euro

Unser Geld ist zu einer politischen Waffe verkommen die genutzt wird, um politische Ziele zu erreichen. Während die damalige Bundesbank unabhängig von den Begehrlichkeiten einer deutschen Regierung agieren konnte und dadurch die D-Mark zu einem weltweit begehrten Zahlungsmittel machte, wird der Euro heute für größenwahnsinnige Experimente missbraucht. Frank Schäffler warnt in seinem Buch ›Nicht mit unserem Geld‹ vor den Folgen dieser Politik.


Worin werden die Gelder für Riester- und Rürup-Renten, Lebensversicherungen, Versorgungswerke oder betriebliche Versorgungseinrichtungen angelegt? Frank Schäffler kennt die Antwort: In die Schulden Europas und der Welt! Die Politik des „billigen Geldes“ sorgt dafür,dass das Zinsniveau künstlich niedrig gehalten wird und Sparer um ihr Geld betrogen werden. Bei einer längerfristigen Niedrigzinsphase droht die Enteignung der Sparvermögen. Die vermeintliche Lösung der Überschuldungskrise von Staaten und Banken wird auf dem Rücken der Sparer ausgetragen.

Neben der Manipulation der Zinsen besteht ein weiteres Kernproblem von Leitwährungen, wie etwa dem Euro: Geld kann praktisch „auf Knopfdruck“ erzeugt werden. Ohne dass dafür in der Realwirtschaft Güter oder Dienstleistungen geschaffen werden, sind aus dem Nichts Milliarden geschöpft. Das Fatale ist, dass Banken ihr „Produkt“ in nahezu unbeschränkter Menge erzeugen können, dadurch „Systemrelevant“ werden und im Fall des Scheiterns gerettet werden müssen, um den Zusammenbruch des Geldwesen zu verhindern.

Doch wie Frank Schäffler in seinem Buch ›Nicht mit unserem Geld‹ zeigt, ist es sehr wohl möglich, Banken geordnet in die Insolvenz zu führen, ohne dass dies den Zusammenbruch ganzer Marktwirtschaften zur Folge hätte. Er erläutert sogar, dass mit dem im Buch aufgeführten Szenario gleichzeitig auch die Schrottpapiere, die zurzeit noch die Bad Banks füttern, vernichtet würden. Die Pointe des Bankenabwicklungsszenarios bei Aufrechterhaltung des Zahlungsverkehrs besteht darin, dass der größte Teil des staatlich ungedeckten Zwangspapiergeldsystems wunderbar zur Abwicklung des überschuldeten Teilreservebankensystems genutzt werden kann. Es gibt also keinen Grund mehr, sich von Banken wegen einer angeblichen Systemrelevanz erpressen zu lassen.

Die Fehlentwicklung des Geldwesens ist also kein Defizit der Marktwirtschaft, sondern das Versagen des Staates, der beim Geldwesen zugelassen hat, dass die Marktkräfte außer Kraft gesetzt wurden. Frank Schäffler befürchtet zu Recht, dass diese fatale Geldpolitik unsere freiheitliche Gesellschaft untergräbt, zersetzt und letztlich zerstört.

Er bemerkt im Buch mehrmals die Verletzung wichtiger Regeln durch die Regierungen Europas. Obwohl in den Maastricht-Verträgen festgelegt wurde, dass kein Land für die Schulden des anderen haftet, geschieht genau dies. Das vereinte Europa ist von seinen Gründungsvätern als ein Hort der Freiheit gegen alle Formen der Diktatur, Unfreiheit und Planwirtschaft erträumt worden. Das heutige Europa ist auf dem Weg in die monetäre Planwirtschaft und den politischen Zentralismus.

Durch die Gründung von Zentralbanken wurde der Zusammenhang von Haftung und Entscheidung für den Bankensektor außer Kraft gesetzt. Zentralbanken wird die Aufgabe zugewiesen, als Kreditgeber die Insolvenz von Banken zu verhindern. Eine Marktwirtschaft ohne Insolvenzrichter ist jedoch keine Marktwirtschaft. Dazu kommt, dass Zentralbanken durch ihre Zinspolitik das Preissystem von Gesellschaften zerstören.

Wie wenig konsequent die Politik Brüssels ist, zeigt sich im Fall Griechenlands, das sich mit gefälschten Zahlen in den Euro gemogelt hat. Auch nach dem Beitritt wurden immer geschönte Zahlen nach Brüssel gemeldet. So gaben die Hellenen beispielsweise für das Jahr 2004 einen Defizitwert von 1,2 Prozent, tatsächlich waren es jedoch 7,5 Prozent. Griechenland lebt also seit Langem auf Pump und weit über seine Verhältnisse. Dazu kommt die weit verbreitete Korruption, die letztlich ohne Konsequenzen bleibt. So hat beispielsweise der ineffiziente Öffentliche Dienst es lange Zeit nicht bemerkt, dass viel mehr "Rentner" Geld aus der Rentenkasse begehren, als es überhaupt echte Rentner gab. Folge: Jahr für Jahr wurden geschätzte 1,5 Milliarden Euro zuviel ausbezahlt.

Griechenland wird nie in der Lage sein, seine Schulden zurückzuzahlen. 2009 betrugen die Schulden 299 Milliarden Euro, 2010 waren es bereits 329 Milliarden und 2011 gar 356 Milliarden Euro. Selbst nach zwei Schuldenschnitten, die im Wesentlichen die europäischen Steuerzahler bezahlten, betrug der Schuldenstand 2012 rund 307 Milliarden und 2013 etwa 329 Milliarden Euro. Schuldenschnitte machen also das Land nicht wettbewerbsfähig, weshalb nach einem Schuldenschnitt gleichzeitig der Austritt aus dem Währungsclub vereinbart werden sollte, um dem Land die Chance zu geben, abseits einer für dieses Land unpassenden Währung wieder zu gesunden.

Frank Schäffler spricht in seinem Buch auch über die Vorgänge im Bundestag, wenn wichtige Entscheidungen anstehen. Hier werden mutige Abgeordnete, die sich ihrem Gewissen und ihrem Volk verpflichtet fühlen, systematisch gemobbt. Alles hat sich dem „System“ beziehungsweise dem Ziel „Europa“ unterzuordnen. Gesunde und wichtige Debatten werden unterdrückt, Rederechte beschnitten und Abweichler vor wichtigen Abstimmungen in Einzelgesprächen „bearbeitet“. Ein erschreckender Einblick in ein Parlament, dessen Mitglieder laut Gesetz nur ihrem Gewissen verpflichtet sind.

Das Buch ›Nicht mit unserem Geld‹ ist eine wichtige Lektüre für all diejenigen, die in Sachen Euro und Bankenwesen mitreden wollen. Hier gibt es erhellende Hintergrundinformationen zu einem Kurs, den man bereits ohne tiefere Kenntnis der Tatsachen als fatal wahrnimmt. Das Buch wird sicher dereinst Pflichtlektüre für spätere Generationen sein, die fassungslos versuchen werden zu verstehen, warum ein so großartiger Kontinent wie Europa sich einer großen Chance beraubt hat.

 

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Titel: Nicht mit unserem Geld!
Autor: Frank Schäffler
Verlag: Finanzbuch Verlag
ISBN: 978-3-89879-652-1
Jahr: 2014
Preis: 19,99 Euro
www.finanzbuchverlag.de

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