Interaktives Inhaltsverzeichnis im Märklineum
ABB-Roboter mit besonderer Aufgabe
Seit Juni 2021 gehen Besucher im Märklineum auf Zeitreise durch über 160 Jahre faszinierende Firmengeschichte von Märklin. Auf mehr als 1.000 Quadratmetern wird mit modernster Medientechnik vom Blechspielzeug bis zur Modelleisenbahn die gesamte Spielwarenhistorie inszeniert. Als „motorischer Conferencier“ präsentiert ein ABB-Roboter zu Beginn der Ausstellung ausgewählte Exponate, zeigt auf spielerische Weise so die gesamte Bandbreite des Museums und ist Wegweiser zu den verschiedenen Themenbereichen.
Bei Produkten von Märklin bekommen sowohl langjährige Sammler als auch junge Modelleisenbahn-Fans große Augen. Seit Juni 2021 ist die Saga und der Mythos der Marke Märklin und seiner Produkte im neuen Museum Märklineum direkt neben dem Stammwerk im schwäbischen Göppingen erlebbar.
Auf mehr als 1.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche gehen Besucher auf eine Zeitreise durch über 160 Jahre faszinierende Firmenentwicklung: von Blechspielwaren über Puppenstuben, Dampfmaschinen, Karussells, Modellautos sowie Flugzeug- und Schiffsmodellen bis hin zu Modelleisenbahnen. Märklin bedient heute als Marktführer alle zentralen Spuren des Modellbahnmarkts und verbindet dabei Generationen. Fahrend erleben die Besucher des Märklineums Modelleisenbahnen auf einer 200 Quadratmeter großen Modellbahnanlage, die auf zwei Ebenen zugänglich ist und auch nach der Eröffnung noch weiter Gestalt annimmt.
Erzählen, Inszenieren, Schauen: Das Märklineum ist mehr als eine Spielzeugausstellung. Es erzählt Geschichten, inszeniert Themen und macht das Schauen zum Multimedia-Erlebnis. Im Museumskonzept – erarbeitet vom Büro für Innenarchitektur Etschmann Noack und den Ausstellungs- und Multimediagestaltern von bauer & bauer medienbüro in Nürnberg – spielt dabei gleich zu Beginn der Ausstellung ein ABB-Roboter vom Typ IRB 1200 eine zentrale Rolle.
Der Besucher kommt dort an einem gläsernen Kubus vorbei, inmitten platziert ist der ABB-Roboter – als sogenannter „motorischer Conferencier“: Interaktiv und unterstützt durch multimediale Elemente präsentiert er verschiedene Exponate, die jeweils einen Ausstellungsbereich repräsentieren. „Der Besucher soll direkt auf spielerische und originelle Weise die gesamte Produkthistorie von Märklin und den Museumsumfang kennenlernen. Mit dem Roboter haben wir zudem einen Anziehungspunkt für Jung und Alt in das Konzept integriert“, sagt Johannes Noack, Geschäftsführer des Innenarchitekturbüros Etschmann Noack GmbH.
Die Regale im Kubus, aus denen der Roboter ausgewählte Exponate entnimmt, sind eine systematische Fortführung des legendären „Turmzimmers“ von Märklin. Dort wurden vom Beginn der Spielzeugherstellung an Muster, exklusive Produkte und Zeichnungen gelagert und aufbewahrt. Nur wenige Mitarbeiter und Händler hatten jemals Zutritt zu der wertvollen Sammlung.
Interaktion mit dem Besucher
Über einen Touchscreen außen am Kubus wählt der Besucher aus, welches der acht Exponate aus allen Märklin-Epochen – von Modelleisenbahnen über ein Karussell bis hin zu Modellautos – er sehen und vom Roboter präsentiert bekommen möchte. Der Roboter entnimmt dann das zu präsentierende Exponat, welches auf einem extra angefertigten Tablar montiert ist, aus dem Regal. Hierzu wurde ein spezieller Greifer entwickelt, der am IRB 1200 angebracht ist und die Sicherheit beim Handling der wertvollen Ausstellungsstücke garantiert. Ist das Exponat aus dem Regal entnommen, führt der ABB-Roboter eine für alle Exponate standardisierte und einprogrammierte langsame Präsentationsbewegung durch den Kubus aus. Die Besucher können so das Objekt von allen Seiten im Detail betrachten.
Auf zwei Flatscreens im Kubus erhalten Besucher wertvolle Zusatzinformationen zum präsentierten Objekt wie technische Daten, Produktzeichnungen oder den Punkt in der Ausstellung, an dem das Themenfeld genauer beleuchtet wird. „Die Installation ist als interaktives Inhaltsverzeichnis der Ausstellung gedacht. Nach der Präsentation stellt der Roboter das Objekt wieder zurück in das Regal und ist erneut bereit, ein weiteres Objekt zu präsentieren“, erläutert Christian Bauer, Geschäftsführer, bauer & bauer medienbüro GmbH.
Die Robotersteuerung des IRB 1200 ist über eine Schnittstelle mit der Medientechnik für das Besucher-Interface auf dem Touchscreen verbunden. Wählt der Besucher am Touchscreen ein Exponat aus, erhält die Robotersteuerung den Impuls zum Start des definierten „Präsentationsprogramms“. Bis dieses beendet ist, kann der Besucher kein neues Exponat auswählen – der Touchscreen ist sozusagen gesperrt. Steht das Exponat wieder im Regal und ist der Roboter in seine Ausgangsposition zurückgefahren, gibt die Robotersteuerung ein Signal an die Medientechnik, die den Touchscreen zur neuen Auswahl freigibt.
Von der Produktion ins Museum
„Ein Industrieroboter im Museum anstatt in der Fertigung – mit diesem Schritt haben wir bei Märklin den ABB-Roboter aus seinem normalen Arbeitsumfeld herausgelöst. Zudem ermöglichen wir unseren Besuchern, direkt mit diesem zu interagieren. Der Roboter zeigt damit erneut seine Leistungsvielfalt“, sagt Florian Sieber, Geschäftsführer von Märklin.
ABB-Roboter unterstützen bereits seit einigen Jahren in der Produktion der Modelleisenbahnen. So zeichnet etwa ein Industrieroboter des Typs IRB 2600 für die Entnahme von Modellteilen aus der Druckgussmaschine verantwortlich – inklusive anschließender Qualitätsprüfung. Auf Grundlage der positiven Erfahrungen und des internen Know-hows zum Handling, zur Programmierung und Wartung der Roboter hat sich Märklin dafür entschieden, auch im Märklineum auf Lösungen von ABB zu setzen. Neben Robotern lieferte ABB durch seine Tochtergesellschaft ABB STOTZ-KONTAKT auch Lösungen zur Energieversorgung und Sicherheitstechnik für das neue Märklineum.
Mehr Informationen zur ABB Automation GmbH:
ABB Automation GmbH | |
Unternehmensbereich Robotics | |
Grüner Weg 6 | |
D-61169 Friedberg | |
Tel.: +49 6031 85-282 | |
Fax: +49 6031 85 150 | |
www.abb.de/robotics |
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